(ots) - Nächste Woche starten die Abiturprüfungen. Für 
Schülerinnen und Schüler sind dies wichtige Termine: Denn von einem 
guten Abschluss hängt die weitere berufliche Karriere ab. Viele 
Prüflinge stehen daher unter enormen Druck und sind schon Monate 
vorher nervös und gestresst - vor allem aus Angst davor, in der 
Prüfungssituation zu versagen. Prof. Dr. Katja Mierke, 
Psychologieprofessorin an der Hochschule Fresenius in Köln, gibt 
Tipps, was man gegen Prüfungsangst tun kann.
   Prüfungsangst hat viele Gesichter. Sie zeigt sich in Gefühlen wie 
Angst, Wut, Verzweiflung oder Niedergeschlagenheit. Sie triggert 
bestimmte Gedanken und Verhaltensweisen oder äußert sich körperlich 
durch typische Stresssymptome wie Ruhelosigkeit und überhöhte 
Aktivität. Dies erschwert das Lernen: Man schläft schlechter, kann 
sich nicht mehr konzentrieren und vergisst schneller das bereits 
Gelernte. "Es gibt verschiedene Methoden, die man anwenden kann, um 
seine Angst und Nervosität in den Griff zu bekommen", so Prof. 
Mierke.
   1. Kognitive Umstrukturierung
   Eine sehr bewährte und effektive Methode ist die kognitive 
Umstrukturierung aus der Verhaltenstherapie. Hier wird auf der Ebene 
der Gedanken angesetzt. Die Gedanken kreisen bei den Betroffenen 
häufig um Katastrophenfantasien und Schreckensszenarien, was alles 
schiefgehen kann. Ebenfalls typisch sind Gedanken, die die eigene 
Person pauschal abwerten, nach dem Motto: "Ich kapier' das eh nie, 
ich bin einfach zu dumm". Derartige Gedanken nähren nicht nur die 
Angst weiter, sondern ziehen auch dringend benötigte Zeit und Energie
vom Lernen ab. Manchmal gelingt es, hier entgegen zu wirken, indem 
man sich an konkrete vergangene Erfolge erinnert, auf deren Basis man
sich glaubhaft immer wieder selbst sagen kann "Ich schaffe das", oder
auch "Bleib' ruhig, mach eines nach dem anderen". Bei 
schwerwiegenderer Prüfungsangst empfiehlt es sich, psychologische 
Beratungsstellen an Schulen oder einen niedergelassenen Psychologen 
aufzusuchen. Gemeinsam können hier Strategien erarbeitet werden, 
negative Gedankenschleifen in den Griff zu kriegen.
   2. Rollenspiele
   Mögliche Prüfungsfragen und -antworten und kritische Situationen 
kann man gut mit Freunden, Geschwistern oder einem Elternteil 
wiederholt durchspielen. Das vermittelt Sicherheit, wie man zum 
Beispiel damit umgehen kann, wenn man eine Frage nicht beantworten 
kann. Je realistischer das Setting, desto besser. Man darf also - 
wenn das hilft - ruhig überlegen, in welcher Kleidung man sich am 
Prüfungstag wohl fühlen wird und diese auch im Rollenspiel tragen.
   3. Sport
   Wer den Lernstoff an sich gut beherrscht und sich letztlich auch 
gut konzentrieren kann, aber als Preis dafür unter starken 
körperlichen Symptomen leidet, sollte Entspannungsverfahren und 
regelmäßigen Sport praktizieren. Oft sind es Menschen mit einem sehr 
hohen Anspruch an sich selbst, die sich das versagen, weil sie sofort
ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie in einer Lernphase etwas 
Anderes tun als zu lernen. Sie unterschätzen, dass das Gelernte sich 
auch setzen muss und Gehirn wie Körper dringend Ruhe- und 
Ausgleichsphasen brauchen, um mittel- bis langfristig leistungsfähig 
zu bleiben. Weniger ist hier dann manchmal mehr.
   4. Kleine Schritte
   Es hilft, das große Ding, das vor einem liegt, in kleine Häppchen 
zu zerlegen, die jedes für sich handhabbar sind. Gute Ziele, gute 
Vorsätze sind immer konkret. Das gilt auch bei der 
Prüfungsvorbereitung. Man sollte sich also nicht sagen "Morgen fange 
ich an zu lernen", sondern "Morgen von 9 bis 11 Uhr lese ich die zwei
Kapitel im Buch XY und markiere zentrale Punkte. Dann mache ich eine 
halbe Stunde Pause und gönne mir eine Runde um den Block, Musik, 
einen guten Kaffee, ein bisschen Facebook, was auch immer. Von halb 
12 bis 12 Uhr fasse ich das Gelesene entlang der Lernkontrollfragen 
schriftlich für mich zusammen. Danach wiederhole ich das andere 
Fach...", empfiehlt Prof. Mierke. Ein bisschen wie Beppo 
Straßenkehrer in Michael Endes Buch Momo sagt: "Man darf nie an die 
ganze Straße auf einmal denken. Immer nur an den nächsten Schritt, an
den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und auf einmal 
merkt man dann irgendwann, dass man Schritt für Schritt die ganze 
Straße gemacht hat."
   5. Erste-Hilfe-Kit für den Notfall
   Viele haben Angst vor einem Blackout. Hier helfen schnell wirkende
Entspannungsstrategien, die man am besten im Vorfeld immer wieder 
übt, gerade wenn man weiß, dass man für einen Blackout anfällig ist. 
Denn im Grunde ist ein Blackout die Folge einer akuten 
Stressreaktion. Unter dem Gefühl elementarer Bedrohung schüttet der 
Körper Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol aus. Eine 
"Überdosis" Kortisol führt tatsächlich vorübergehend zu einer 
vollständigen Blockade der Nervenzellen im Hippocampus, der für die 
Speicherung von Informationen und den Abruf aus dem Gedächtnis 
zuständig ist. Was gegen einen echten Blackout hilft, ist also dem 
Organismus Entwarnung zu signalisieren. Das kann durch eine 
Atemtechnik gelingen oder durch ein inneres Bild von einem schönen 
Ort, einen Song oder auch einen Duft, die Sicherheit und Ruhe 
vermitteln. Auch sinnvoll ist die Strategie, in Klausuren zunächst 
all die Aufgaben zu beantworten, zu denen einem was einfällt, anstatt
sich panisch an den schwierigen festzubeißen und so wertvolle Zeit zu
verlieren. Auch in mündlichen Prüfungen kann man darum bitten, dass 
eine Frage nach hinten gestellt wird, und dies vorher einmal im 
Rollenspiel üben.
   Über die Hochschule Fresenius
   Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Frankfurt am 
Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und den Studienzentren in 
Berlin, Düsseldorf und New York ist mit über 12.000 Studierenden die 
größte private Präsenzhochschule in Deutschland. Sie blickt auf eine 
mehr als 168-jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius 
Fresenius in Wiesbaden das "Chemische Laboratorium Fresenius", das 
sich von Beginn an sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung 
widmete. Seit 1971 ist die Hochschule staatlich anerkannt. Sie 
verfügt über ein sehr breites, vielfältiges Fächerangebot und bietet 
in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design, Gesundheit & 
Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und 
Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und 
ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an. Die Hochschule 
Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Bei 
der Erstakkreditierung 2010 wurden insbesondere ihr "breites und 
innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen", "ihre 
Internationalität" sowie ihr "überzeugend gestalteter Praxisbezug" 
vom Wissenschaftsrat gewürdigt.
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