(ots) - Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten fordern
eine wesentliche Änderung des neuen Entwurfes zum 
Bundeskriminalamtgesetz (BKA-Gesetz). "Das besondere 
Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt erfordert einen 
ausnahmslosen verfassungsrechtlichen Schutz des ärztlichen 
Berufsgeheimnisses", sagte Dr. Silke Lüder, Vizevorsitzende der 
Freien Ärzteschaft, am Donnerstag in Hamburg . Dem aktuellen 
Gesetzentwurf zufolge sollen jedoch Ärzte und Psychologische 
Psychotherapeuten ihren Schutz als Berufsgeheimnisträger vor 
staatlicher Ausspähung und Überwachung verlieren. Hingegen sollen 
Geistliche, Bundestagsabgeordnete und nun auch alle Rechtsanwälte 
geschützt bleiben.
   "Für uns Ärzte", betont Lüder, "ist das völlig inakzeptabel. Das 
Arzt-Patienten-Verhältnis gehört zum Kernbereich privater 
Lebensführung der Bürger, deren Schutz das Bundesverfassungsgericht 
2016 in seiner Entscheidung gegen das bisherige BKA-Gesetz verlangt 
hat." Die Ärztekammern in Niedersachsen und Hamburg haben bereits in 
Beschlüssen den Bundestag aufgefordert, den Gesetzentwurf 
entsprechend zu ändern. Damit ist auch die Bundesärztekammer 
gefordert, sich für den Schutz der ärztlichen Tätigkeit vor 
staatlicher Überwachung einzusetzen.
   Seit 2009 ist es den staatlichen Behörden laut BKA-Gesetz erlaubt,
vorbeugend zur Abwehr schwerer Straftaten Telefon- und 
Onlineüberwachungen bei Verdächtigen und ihren Kontaktpersonen 
durchzuführen, Spähsoftware auf Computern und anderen Endgeräten zu 
installieren sowie Wohnungen über Ton und Bild verdeckt zu 
überwachen. Das BKA-Gesetz beschränkt das in der Strafprozessordnung 
geregelte Zeugnisverweigerungsrecht für Berufsgeheimnisträger. 
FÄ-Vize Lüder kritisiert: "Die Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht
kann nicht Gegenstand einer Abwägungsentscheidung sein. Sie bildet 
die Grundlage unserer ärztlichen Tätigkeit und schützt die 
Grundrechte unserer Patienten."
   Über die Freie Ärzteschaft e.V.
   Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den 
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und 
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene 
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des 
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der 
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im 
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.
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