(ots) - "Die Abschaffung der Meisterpflicht im Fliesen-, 
Platten- und Mosaiklegerhandwerk wie in vielen anderen Baubereichen 
(Betonstein - Terrazzo / Estrichleger-Handwerk) war eine 
Fehlentscheidung mit fatalen Folgen, insbesondere aber einem großen 
Imageverlust, da die Qualität der Dienstleistung in Verruf geraten 
ist. Eine fachgerechte und qualitativ hochwertige Handwerksleistung 
kann nur durch gut ausgebildete Fachkräfte gewährleistet werden." Mit
diesen Worten wandten sich der Vorsitzende des Fachverbandes Fliesen 
und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Karl-Hans
Körner, und der stellvertretende Bundesvorsitzende der IG 
Bauen-Agrar-Umwelt, Dietmar Schäfers, in einem gemeinsamen Schreiben 
an die Generalsekretäre der im Bundestag vertretenen Parteien und 
forderten gleichzeitig die Wiederaufnahme des Fliesen-, Platten- und 
Mosaiklegerhandwerks in die Anlage A der Handwerksordnung. 
   Mit der Reform der Handwerksordnung 2003/2004 wurde unter anderem 
im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk die Meisterpflicht 
aufgehoben. Die Politik erhoffte sich seinerzeit durch die 
Deregulierung einen Wachstumsschub für das Handwerk und nachhaltig 
mehr Beschäftigung. Diese positiven Effekte blieben jedoch aus. Zwar 
stieg nach der Aufhebung der Meisterpflicht die Zahl der Betriebe von
12.401 Betriebe in 2004 auf 71.142 Betriebe in 2015 stark an, da sich
nunmehr jeder ohne Nachweis einer Qualifikation als Fliesenleger 
selbständig machen konnte. Dennoch kam es in der Folge zu einem 
Einbruch der Ausbildungszahlen von 3.029 Auszubildenden im Jahr 2004 
auf 2.209 Auszubildenden im Jahr 2015 (-27 %). Gleichzeitig sank die 
Zahl der Meisterprüfungen in diesem Zeitraum von 423 auf nur noch 114
bestandene Prüfungen -73 %). 
   Viele dieser neu gegründeten Betriebe sind Ein-Mann-Betriebe und 
verdingen sich als Scheinselbstständige auf deutschen Baustellen. 
Aufgrund ihrer Dumpingpreise und des damit verbundenen 
Wettbewerbsdrucks sind viele Arbeitsplätze verloren gegangen und 
alteingesessene Betriebe vom Markt verschwunden. Um auch nur 
annähernd Wettbewerbsgleichheit herzustellen, fordern Körner und 
Schäfers, die soziale Absicherung von Solo-Selbständigen durch 
Ausweitung der Rentenversicherungspflicht zu verbessern. 
   "Eine fachgerechte und qualitativ hochwertige Handwerksleistung 
kann aber nur durch gut ausgebildete Fachkräfte gewährleistet werden.
Nur so kann auch sichergestellt werden, dass Verbraucher für ihr Geld
fachgerechte Leistungen erhalten. Ein entsprechendes Angebot von 
Meisterleistungen und von gut ausgebildeten Fachkräften wird es aber 
nur nachhaltig geben, wenn wir zur Meisterpflicht im Fliesen-, 
Platten- und Mosaiklegerhandwerk zurückkehren." So Körner und 
Schäfers abschließend.
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