PresseKat - Erfolgreicher Abschluss: Mit drei Klicks zu weniger Lebensmittelabfall

Erfolgreicher Abschluss: Mit drei Klicks zu weniger Lebensmittelabfall

ID: 1457167

(ots) - Wissenschaftler der FH Münster
präsentieren nach zwei Jahren Projektergebnisse - DBU förderte mit
125.000 Euro

"Etwa 40 Prozent aller Treibhausgase werden durch die weltweite
Lebensmittelproduktion, deren Verarbeitung und Transport verursacht",
sagte Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU) bei einem Treffen von Wissenschaftlern,
Förderern und Praxispartnern aus der Lebensmittelbranche in
Osnabrück. Restaurants, Kantinen, Bäckereien und Fleischereien - dies
sind nur einige Orte, an denen besonders viele Lebensmittelabfälle
anfallen. "Mit dem Projekt ist es gelungen, Unternehmen in der
Lebensmittelbranche anzusprechen, für das Thema zu sensibilisieren
und Maßnahmen für weniger Lebensmittelverluste aufzuzeigen", so
Bottermann. Im Rahmen des Projekts wurde gemeinsam durch das Institut
für Nachhaltige Ernährung (iSuN) und engagierten Praxispartnern die
Internetplattform "LAV - Lebensmittel Abfall Vermeiden" entwickelt,
auf der Unternehmen zahlreiche Anregungen finden. Die DBU förderte
das Vorhaben fachlich und finanziell mit rund 125.000 Euro, nach nun
mehr zwei Jahren wurde es heute abgeschlossen.

Praxistaugliche Hilfen online finden

An Lösungsansätzen, wie Lebensmittelverluste und -abfälle
vermieden werden können, mangele es nicht. "Der Knackpunkt ist aber
immer gewesen, wie die Ergebnisse in die Unternehmenspraxis
übertragen werden können", erklärte Prof. Dr. Guido Ritter,
Ernährungswissenschaftler am iSuN, der das Projekt leitete. "Gerade
kleinen und mittleren Unternehmen fehlt es oft an Ressourcen für
diese Aufgabe. Sie können eine ganze Menge gegen Lebensmittelverluste
tun, wenn sie nur wissen, wie.", so Ritter weiter. Hierfür
recherchierten der Ernährungswissenschaftler und sein Team, im Rahmen
des DBU-geförderten Projekts, mehr als 500 internationale und




nationale Instrumente und Hilfen, beurteilte sie nach ihrer
Praxistauglichkeit und sortierte sie nach Branchen und Phasen. Eine
Auswahl werde auf der Website www.lebensmittel-abfall-vermeiden.de
kostenfrei zur Verfügung gestellt. "So eine gebündelte, praxisnahe
Informationsquelle gab es bisher noch nicht. Wir bekommen inzwischen
sogar Anfragen aus dem Ausland, ob es diese Plattform auch in
englischer Sprache geben wird", so Ritter.

In der Praxis bereits bewährt

Genutzt werde die Plattform etwa von Ina Enders, Referentin für
Nachhaltigkeit bei der Fisch-Systemgastronomie Nordsee GmbH, die
damit einer von 13 Praxispartnern sei. Durch die Projekt-Homepage
erhielt sie Tipps, wie weniger Lebensmittel verloren gehen. "Durch
die Neuerung, die wir zunächst testweise in etwa 25 Nordsee-Filialen
eingeführt haben, werden in den letzten 30 Minuten vor Ladenschluss
die Produkte in der Snackbar um 30 Prozent im Preis reduziert",
erklärt Enders. Und es werde sich, davon ist sie überzeugt, auch
betriebswirtschaftlich bemerkbar machen. Und noch einen weiteren
Vorteil ziehe die Nachhaltigkeitsreferentin aus dem Pilotprojekt:
"Seitdem sind unsere Mitarbeiter sensibilisiert und gehen nun
bewusster mit Lebensmitteln um." Studien des iSuN bestätigen, was
Enders in ihrem Betrieb beobachtet: Sensibilisierung der
Mitarbeitenden schaffe Verständnis und aufmerksames Arbeiten: So
könnten allein durch das Problembewusstsein und die monatliche
Berichterstattung Lebensmittelabfälle eingespart werden.

Zukünftig Unternehmen weiter mit Know-How unterstützen

Das Vorhaben sei zwar offiziell abgeschlossen, doch nun gelte es,
die Unternehmen weiter auf ihrem Weg mit Know-How zu unterstützen,
sind sich Bottermann und der Ernährungswissenschaftler aus Münster
einig. Das Projekt sei ein guter Beitrag zum Ziel der EU und der
Vereinten Nationen: Bis zum Jahr 2030 sollen die Lebensmittelabfälle
um die Hälfte reduziert werden. Bottermann: "Neben der ethischen
Frage beim Umgang mit Lebensmitteln geht es hier auch um die globale
Ernährungssicherheit und die Auswirkungen auf die Umwelt." Wenn
etliche Millionen Tonnen Lebensmittel eingespart werden könnten,
gelte das auch für die Umweltbelastungen, die durch die Produktion
entstehen, so Bottermann. Der Generalsekretär weiter: "Das bedeutet
auch, dass wir dazu beitragen, die Wertschätzung von Lebensmitteln zu
erhöhen. Hierzu muss sich mit dem wahren Preis der Lebensmittel
auseinandergesetzt werden. Nur wenn wir die ökologischen und sozialen
Folgen der Verschwendung begreifen, kann der Wandel gelingen."



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Jana Nitsch

Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon:0541|9633-521
0171|3812888
Telefax:0541|9633-198
presse(at)dbu.de
www.dbu.de


Kontakt FH Münster
Corrensstraße 25
48149 Münster
iSuN - Institut für Nachhaltige Ernährung
Prof. Dr. Guido Ritter
Telefon 0251|83 654 29
Telefax 0251|83 654 02
ritter(at)fh-muenster.de
www.fh-muenster.de/isun

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Uni-Luft schnuppern: Berliner Gastprofessorinnen-Programm erhält Hochschulperle des Monats Februar Society for Science & the Public startet Sponsorensuche für weltweit größten MINT-Wettbewerb
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 16.02.2017 - 09:56 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1457167
Anzahl Zeichen: 5650

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Münster/Osnabrück



Kategorie:

Universität & Fach-Hochschule



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Erfolgreicher Abschluss: Mit drei Klicks zu weniger Lebensmittelabfall"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)