(ots) - Es ist alles andere als verwunderlich, dass weniger
als vier Wochen nach seinem Amtsantritt das Köpferollen unter
US-Präsident Donald Trump schon begonnen hat. Michael Flynn galt in
der höchst sensiblen Funktion des Nationalen Sicherheitsberaters vom
ersten Tag an als fehl am Platze. Unter anderem wegen seiner Kontakte
zu Moskau, die er im Alleingang kultivierte und die er nutzte, um
gegenüber dem Kreml großspurige Versprechen abzugeben. Flynn wäre
selbst im republikanisch beherrschten Kongress auf harten Widerstand
gestoßen und konnte nur deswegen den Job bekommen, weil er nicht der
Zustimmung der Parlamentarier bedurfte. Interessant wird nun, ob
Trump erneut eine umstrittene Persönlichkeit wie David Petraeus in
den einflussreichen Posten hievt oder er ausnahmsweise auf Nummer
sicher geht. Der Skandal um Michael Flynn zeigt aber zugleich eine
von vielen Schwächen der neuen Regierung. Trump hat sich mit einer
Mannschaft aus politischen Neulingen umgeben, denen die
Gepflogenheiten in Washington völlig fremd sind. Folglich werden
interne Machtkämpfe, die offenbar täglich zunehmen, nicht diskret
hinter den Kulissen ausgetragen, sondern von unzufriedenen
Mitarbeitern in die Medien getragen. Nur so wurde bekannt, dass das
Justizministerium vor Flynns Erpressbarkeit gewarnt hatte. Dabei ist
er möglicherweise nicht der einzige, über den Moskau
kompromittierende Informationen besitzt. Warum nämlich der Präsident
gegenüber keinem anderen Regierungschef vor harten Worten
zurückscheut und ausgerechnet Wladimir Putin mit Samthandschuhen
anfasst, darauf kann sich niemand einen Reim machen.
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