PresseKat - Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Trump

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Trump

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(ots) - Natürlich wird ein Bäcker, reicht man ihm Nadel
und Zwirn, irgendwie auch einen Knopf annähen. Ebenso kann ein
Schneidermeister mit dem entsprechenden Rezept auch ein Brot backen.
Doch gereicht es beiden zum Vorteil, wenn der Bäcker backt, der
Schneider näht und beide mit dem Geld, das sie erhalten, die Leistung
des anderen einkaufen. Auf den Welthandel übertragen heißt das: Die
deutsche Wirtschaft baut besser Autos und Maschinen und importiert
dafür zum Beispiel Orangen und Textilien. Die Grundlage für diese
einfache Erkenntnis legte schon der liberale Ökonom Adam Smith
(1723-1790) mit seiner Theorie des komparativen Vorteils. Der neue
US-Präsident Donald Trump scheint aber einer Politik anzuhängen, wie
sie die absolutistischen Könige im Zeitalter des Merkantilismus und
die westlichen Staaten gegen Ende der 1920er Jahre betrieben.
Letztere haben die Welt in die große Wirtschaftskrise getrieben.
Geschichte wiederholt sich nicht in Form von Kopien. Doch dass Trump
Mauern baut und Zollschranken errichtet, provoziert natürlich
Gegenreaktionen, die leicht in Handelskriegen münden, von denen
niemand profitieren wird - schon gar nicht der einfache Arbeiter,
Arbeitslose und Mittelständler, der sich in den Vereinigten Staaten
als Verlierer der Globalisierung sieht und deshalb Trump gewählt hat.
Sein Stern dürfte schnell sinken, wenn erst die importierten
Textilien und Automobile deutlich teurer werden. Viel schneller
werden US-Konzerne wie Apple, Microsoft, GE, GM, Ford, Google und
Facebook und nicht zuletzt Weizen-, Mais- und Sojafarmen sowie große
Fleischproduzenten die zu erwartenden Gegenmaßnahmen spüren. Ihre
überraschend schnelle Kritik und ihre guten Kontakte zur
Republikanischen Partei wecken Hoffnung, dass nicht alles, was Trump
ankündigt und einleitet, umgesetzt wird. Sicher kann man da




allerdings nicht sein. Nach der Kritik an Chinas
Außenhandelsüberschuss kommt es nicht ganz überraschend, dass auch
Deutschland ins Visier von Trumps Beraterstab geriet. Tatsächlich
profitieren deutsche Exporteure von dem relativ schwachen Euro. Doch
dafür Berlin verantwortlich zu machen, ist lächerlich. Schließlich
sind es gerade die Vertreter der Bundesbank und der deutschen
Finanzpolitik, die seit langem ein Ende der Nullzinspolitik der
Europäischen Zentralbank fordern. Außerdem ist die Währung nur ein
Faktor. Wichtiger ist, dass deutsche Unternehmen in Sachen Qualität,
Effizienz und Service ihre Hausaufgaben gemacht haben. Der
Geschäftsmann Trump sieht das nicht. Man muss es ihm sagen.



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Datum: 02.02.2017 - 21:30 Uhr
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