PresseKat - Neue Westfälische (Bielefeld): NRW-Ministerpräsidentin fordert Sonderermittler im Fall Amri Das Sc

Neue Westfälische (Bielefeld): NRW-Ministerpräsidentin fordert Sonderermittler im Fall Amri
Das Schwarze-Peter-Spiel
Thomas Seim

ID: 1443446

(ots) - Das Wahljahr 2017 hat noch gar nicht recht
angefangen, da langen unsere Wahlkämpfer schon recht kräftig zu. Die
Opposition in NRW stellt vor allen Dingen Landesinnenminister Ralf
Jäger (SPD) in das Zentrum ihrer Kritik am Verhalten der
Sicherheitsbehörden im Fall Amri. CDU-Oppositionschef Armin Laschet
spricht vom "Sicherheitsrisiko NRW". Der FDP-Fraktionschef im
Landtag, Christian Lindner spricht gar von "Strafvereitelung im Amt"
und offenbart damit, zu welchem panikartigen Unsinn ein Parteichef
getrieben werden kann, wenn er um seine eigene und die Zukunft seiner
Partei bangen muss. Unberechtigt sind die Fragen, die man an die
Sicherheitskräfte in Bund und Land stellen muss, gleichwohl nicht. Es
beunruhigt, wenn in NRW die massive - und an den Grenzen auch in
Bayern zu Beginn 2015 kaum kontrollierte - Aufnahme von Flüchtlingen
zusammenfällt mit polizeilichen Unzulänglichkeiten. Mag man die
Vorgänge der Silvester-Übergriffe 2015 in Köln noch mit einem
Überraschungsmoment irgendwie erklären können: Dass der
Berlin-Attentäter Amri mit 14 verschiedenen bekannten Identitäten
durchs Land reisen und auch in NRW hasspredigen konnte, ohne
festgesetzt zu werden, deutet auf erhebliche Defizite in den
Sicherheitsapparaten von Bund und Ländern. Es ist richtig, dass man
dies noch einmal sehr genau untersucht. Insofern kann man die
Ankündigung von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)
begrüßen, auch kurz vor der Wahl noch eine Einigung mit der
Opposition über eine unabhängige Untersuchung des Falles zu
versuchen. Dass der "Schwarze Peter" da nicht so leicht zu verteilen
sein wird, darf man aus Krafts Forderung nach einem Sonderermittler
schließen, der das Versagen der Bundesebene bei dem Anschlag in
Berlin klären soll. Die ablehnende Reaktion von CDU-Landeschef Armin
Laschet ist angesichts des bevorstehenden Wahlkampfs verständlich. Er




würde gern die Verantwortlichkeit des CDU-Bundesinnenministers Thomas
de Maizière heraushalten und allein gegen den Landesinnenminister in
den Wahlkampf ziehen. Umgekehrt möchte die Landes-SPD viel von dieser
Verantwortung auf den Bund schieben. Beides ist im Wahlkampf legitim.
Es zeigt, wie hart 2017 wird. Richtig im Sinne einer Verbesserung der
Sicherheit im Land ist dieses "Schwarze-Peter-Spiel" aber nicht.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten(at)neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westf?lische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Trumps Pressekonferenz Rheinische Post: Kommentar / 
Ein Gutachten, das der Landesregierung nützt 
= Von Kirsten Bialdiga
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 11.01.2017 - 21:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1443446
Anzahl Zeichen: 2775

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bielefeld



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neue Westfälische (Bielefeld): NRW-Ministerpräsidentin fordert Sonderermittler im Fall Amri
Das Schwarze-Peter-Spiel
Thomas Seim
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Neue Westfälische (Bielefeld) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Neue Westfälische (Bielefeld)