(ots) - Erstmals hat sich ein
einflussreicher SPD-Bundespolitiker für die Offenhaltung des
Flughafens Berlin-Tegel ausgesprochen. Der Vorsitzende des
Verkehrsausschusses des Bundestages, Martin Burkert, sagte der
"Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe): "Ich wundere mich, dass man
nicht ernsthaft darüber nachdenkt, die wenigen Regierungsflüge doch
in Tegel zu belassen." Burkert nannte als Grund die lange Fahrstrecke
aus der Berliner City zum neuen Airport in Schönefeld und die
Staugefahr. "Wer den Weg kennt, muss sich fragen, ob die Kanzlerin
oder andere Regierungsgäste dann ihre Termine immer noch rechtzeitig
erreichen können." Der Politiker verwies auch darauf, dass die neuen
Gebäude für die Flugbereitschaft in Schönefeld über 80 Millionen Euro
kosten und ohnehin bis zur Eröffnung nicht rechtzeitig fertig würden,
so dass es eine Übergangslösung geben müsse, "die auch nicht billig
ist". Zudem wisse man jetzt, dass der neue Flughafen schon zu klein
sei, wenn er eröffnet werde. "Es sind einige Erkenntnisse dazu
gekommen", sagte Burkert. Auf den Einwand, dass dann die
Nachnutzungspläne für Tegel, darunter Wohnungsbau, nicht komplett
realisierbar seien, antwortete Burkert: "Es hat auch niemand etwas
davon, wenn es künftig einen regen Hubschrauberverkehr quer über die
Stadt geben muss". Dass der neue Flughafens BER noch 2017 eröffnet
werden könne, glaube er nach der letzten Besichtigung mit dem
Verkehrsausschuss nicht, sagte Burkert. Er rechne für das zweite
Quartal 2018 mit der Inbetriebnahme. Burkert: "Nur sollte das nicht
wieder ein April-Scherz werden".
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