(ots) - Die Türkei kommt nicht zur Ruhe. Und die Lage
droht weiter zu eskalieren. Wie Recep Tayyip Erdogan auf die
Anschläge zu reagieren gedenkt, ist absehbar: mit patriotischer
Rhetorik und Festnahmen kurdischer Politiker. Dabei weiß der
Präsident die Mehrheit seines Volkes, das auf Rache sinnt, hinter
sich.
Es fällt zunehmend schwer, noch von einer türkischen Nation zu
sprechen. Dafür schließt Erdogans Politik zu viele Menschen aus. Sein
Kurs dämmt den Terrorismus nicht ein, er fördert ihn. Erdogan hat
viele Fehler und sich dabei viele Feinde gemacht.
Der Syrienkrieg hat den Autokraten, der den Staat systematisch zu
einer Präsidialdiktatur umbaut, unter Druck gesetzt. Er hat die
Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) an der türkisch-syrischen Grenze
und auf eigenem Gebiet geduldet und als Feind nicht ernst genommen -
schließlich hat man in den Kurden einen gemeinsamen Feind.
Die Autobombe sprach für die PKK, die Selbstmordattentäter für den
IS. Dass radikale Kurden nun auch bereit sind, bei Anschlägen ihr
Leben zu opfern, ist eine ganz schlechte Entwicklung.
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