(ots) - Die sogenannte Oktober-Ãœberraschung hat bei
amerikanischen Präsidentschaftswahlen Tradition. Wenige Wochen oder
Tage vor der Wahl bringt eine Enthüllung einen der Kandidaten in
Bedrängnis. Dahinter verbergen sich oft einflussreiche Spender,
politische Organisationen oder auch Internetplattformen wie
Wikileaks. Aber der Direktor des Bundeskriminalamts FBI? Es ist
unfassbar, dass FBI-Chef James Comey elf Tage vor der Wahl
Spekulationen über E-Mails der demokratischen Kandidatin Hillary
Clinton in den Raum stellt. Die Korrespondenzen stammen von Clintons
engster Beraterin. Noch weiß kein Mensch, ob sie in Verbindung zur
Ex-Außenministerin stehen. Das FBI müsste daher dringend weitere
Details nennen. Doch ist kaum anzunehmen, dass die Ermittler bis zum
Wahltag sämtliche Inhalte der E-Mails kennen werden. Das gibt Trump
Rückenwind, denn er handelt bekanntlich nicht mit Fakten, sondern mit
Gerüchten und Lügen. Man muss sich fragen, was sich der FBI-Chef
gedacht hat. Dass ein Comey selbst Einfluss auf den Ausgang der Wahl
nehmen will, ist kaum vorstellbar. Obwohl in diesem Wahlkampf
inzwischen fast alles möglich scheint.
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