(ots) - Das Jobcenter im niedersächsischen Stade hat einen
umstrittenen Fragebogen zurückgezogen, mit dem eine
Hartz-IV-Antragstellerin aufgefordert wurde, Auskunft über ihre
Sexualpartner zu geben. Zuvor hatte sich die Bundesagentur für Arbeit
schockiert über das Formular gezeigt. "Wir erwarten, dass das
Jobcenter den Fragebogen unverzüglich zurückzieht", sagte die
Sprecherin Frauke Wille gegenüber der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochsausgabe). "Ein solches
Formular ist absolut indiskutabel."
Das Jobcenter Stade hatte an die Frau einen "Zusatzfragebogen" bei
unbekannten Vätern ungeborener Kinder ausgegeben, in dem sie zur
Bekanntgabe der vollen Namen ihrer Sexualpartner »während der
gesetzlichen Empfängniszeit« aufgefordert wurde. Zudem sollte die
Frau erklären, welche »intensiven Nachforschungen« sie zur Ermittlung
des Kindesvaters angestellt hat. »Ich habe das Schreiben für eine
Fälschung gehalten«, so Frauke Wille. "Interne Nachfragen haben aber
ergeben, dass der Fragebogen tatsächlich von einem Mitarbeiter des
Jobcenters in Stade erstellt und ausgegeben worden ist." Hintergrund
des Fragebogens ist die Zahlung des Unterhalts für das Kind.
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