PresseKat - Mehr faire Textilien! Fashion Fairday am 30. September (FOTO)

Mehr faire Textilien! Fashion Fairday am 30. September (FOTO)

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(ots) -
Zum "Fashion Fairday" am 30. September forderte TransFair: mehr
faire Textilien auf dem deutschen Markt! In vielen Städten bundesweit
fanden Veranstaltungen im Rahmen des Aktionstages statt. Auf der
Kölner Schildergasse machte TransFair e.V. mit einer Modenschau der
etwas anderen Art auf das Thema aufmerksam. Ãœber den Catwalk gingen
Models in schwarzen Morphsuits statt in Haute Couture und
unterstrichen so das Motto des Tages: "Mein Lieblingsstück - ich
will's fair!" Gast des Fashion Fairdays war unter anderem die
Arbeitsrechtlerin Nazma Akter aus Bangladesch. Mit elf Jahren
arbeitete sie selbst in einer Textilfabrik. Heute setzt sich die 43
Jährige mit ihrer Stiftung für Arbeiter- und Frauenrechte in der
Bekleidungsindustrie ein: "Wir sind keine Billigarbeitskräfte, wir
sind qualifizierte Fachkräfte, wir verdienen Respekt und Würde."
Johanna Pulheim, Referentin für kommunale Entwicklungszusammenarbeit,
unterstützte im Namen der Stadt Köln den Fashion Fairday.

Von der Baumwolle zur Bluse: Fairness entlang der
Wertschöpfungskette ist möglich

"Bei Kaffee, Bananen oder Rosen haben Verbraucher Fairtrade auf
dem Radar", sagte TransFair-Vorstandsvorsitzender Dieter Overath.
"Bei Kleidung ist das noch anders: Hier steckt der faire Handel noch
in den Kinderschuhen. Am Fashion Fairday zeigen wir deshalb
einerseits: Faire Mode steht konventioneller an Style in nichts nach.
Auch der Preis muss nicht deutlich höher sein, weil die Margen der
Markeninhaber deutlich mehr ins Gewicht fallen als die Löhne der
Arbeiterinnen. Deshalb fordern wir: mehr Fairness in die Lieferkette
und damit mehr faire Mode in den deutschen Handel!" Ãœber 20.000
Menschen forderten von ihren Lieblingsmarken im Rahmen des Fashion
Fairdays "Mein Lieblingsstück: Ich will's fair".
www.fashion-fairday.de




Mehr Rechte für Beschäftigte in der Bekleidungsindustrie

Nazma Akter arbeitete selbst als junges Mädchen in einer
Textilfabrik. Heute setzt sie sich als Gewerkschafterin und mit ihrer
Stiftung für bessere Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie
ein. In Köln sagte die Arbeitsrechtlerin: "Benötigt werden
existenzsichernde Löhne, anständige Lebensbedingungen, sichere
Unterkünfte, Vereinigungsfreiheit, das Recht auf Tarifverhandlungen,
mehr Problembewusstsein, Bildungsangebote für Kinder,
Gesundheitsversorgung und bessere Ernährung. Wenn diese Rechte
eingehalten würden, könnte das unsere Branche und die gesamte
Arbeitskultur so sehr verbessern." Besonders Frauenrechte liegen ihr
am Herzen. Die meisten Beschäftigten in den Textilfabriken sind
weiblich: "Wir müssen das Denken von Marken, Kunden, Fabrikbesitzern
und Konsumenten ändern, dass Frauen nicht billig sind, sondern Würde
und Respekt verdienen."

Es beginnt beim Rohstoff: Faire Baumwolle

Um Fairness geht es auch für die Bauern, die den Rohstoff für
viele unserer Kleider anbauen: Baumwolle. Durch den fairen Handel
professionalisieren sich die Bauern in demokratischen Organisationen.
Sie erhalten einen stabilen Mindestpreis für ihre Verkäufe über den
fairen Handel und eine zusätzliche Prämie. "Durch den fairen Handel
beteiligen sich die Bauern selbst aktiv an der wirtschaftlichen,
sozialen und ökologischen Entwicklung", erklärte Shailesh Patel,
Projektmanager für Baumwolle für die Region Kutch in Nordindien.

Ansatz für konkrete Verbesserungen: Fairtrade-Textilstandard und
-programm

Der im März dieses Jahres veröffentlichte Fairtrade-Textilstandard
ist der erste seiner Art, der die gesamte Textillieferkette umfasst.
Das zusätzliche Textilprogramm unterstützt die Fabriken darin,
konkrete Verbesserungsschritte im Sozial- und Umweltbereich zu gehen
- in Zusammenarbeit mit den Beschäftigten. "Das ist eine wirklich
gute Initiative", meinte Nazma Akter. "Kein anderer Standard legt so
hohen Wert auf die Einbeziehung von Arbeiterinnen und Arbeitern in
Entscheidungsprozesse wie Fairtrade. Die Umsetzung des Standards
sollte streng kontrolliert werden." Der Textilstandard ist auch der
erste Standard, der eine feste Zeitvorgabe für das Erreichen
existenzsichernder Löhne vorschreibt. "Die Löhne müssen schrittweise
erhöht werden. Ein existenzsicherndes Niveau muss innerhalb von sechs
Jahren erreicht werden", so Dieter Overath, "nur dann darf das auch
am Endprodukt kommuniziert werden." Der Textilstandard stärkt die
Position und Rechte der Beschäftigten in den Fabriken und versetzt
sie in die Lage, ihre Arbeitsbedingungen eigenständig zu verhandeln.
Dafür beinhaltet das Programm unter anderem Schulungen zu
Umweltmanagement, Gesundheits- und Arbeitssicherheit oder
Versammlungsfreiheit.

Flocert, die unabhängige Zertifizierungsorganisation von
Fairtrade, wird die Audits in den Textilbetrieben durchführen. Die
Textilarbeiterinnen und -arbeiter sind durch demokratisch gewählte
Vertreter beteiligt, die die Belegschaft über die Ergebnisse
informieren.

Weitere Hintergrundinformationen und Fotos

www.fairtrade-deutschland.de/presse

www.fashion-fairday.de

Hintergrund:

Der Verein TransFair e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet,
benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern zu
unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt TransFair e. V.
nicht selbst mit Waren, sondern setzt sich dafür ein, den Handel mit
fair gehandelten Produkten und Rohstoffen zu fördern und mehr
Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu erreichen.
www.fairtrade-deutschland.de TransFair gehört zum internationalen
Verbund Fairtrade International e.V., in dem Fairtrade Organisationen
aus 25 Ländern und die drei kontinentalen Produzentennetzwerke
zusammengeschlossen sind. Fairtrade International entwickelt die
international gültigen Fairtrade-Standards. www.fairtrade.net Alle
beteiligten Akteure entlang der Lieferkette werden regelmäßig von
FLOCERT GmbH kontrolliert. Die Gesellschaft arbeitet mit einem
unabhängigen und weltweit konsistenten Zertifizierungssystem nach den
Anforderungen der Akkreditierungsnorm ISO 17065 (DIN EN 45011).
www.flocert.net



Pressekontakt:
TransFair e.V.
Claudia Brück
0221 9420400
presse(at)fairtrade-deutschland.de

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Datum: 30.09.2016 - 13:02 Uhr
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