(ots) - Ob die beiden Bomben vom Montag durchgeknallte
Islam-Feinde gelegt haben oder ein Trupp Neonazis - sie haben schon
mal eines erreicht: Sie bestimmen mal wieder das Bild. Was ist
schiefgelaufen? Ja, Sachsen wird seit 1990 ununterbrochen von der CDU
regiert. Ja, deren Amtsträger haben sich lange lieber in blühenden
Landschaften gewälzt, als in dunkle Ecken zu gucken. Ja, Landesvater
Kurt Biedenkopf hat vor vielen Jahren mal gesagt, die Sachsen seien
"immun gegen Rechtsextremismus", was nicht stimmte. Ja, nicht wenige
Ostdeutsche sehen Reisefreiheit lieber als ihr Recht, nach Teneriffa
zu fliegen, als das Recht anderer zu kommen. Doch wie sich das am
besten ändern lässt, zeigt Dresden auch. Die Stadt ist ein
Schmelztiegel, eine der pulsierenden Metropolen der Republik. Dresden
wächst. Da leben Jung-Wissenschaftler aus Australien, Studentinnen
aus Bielefeld, Spitzenmusiker von sonstwoher, die südkoreanische
Gattin des Oberbürgermeisters - und um die 4.000 Muslime. Zu ihnen
bekennt sich jetzt auch der Ministerpräsident, der vor zwei Jahren
sagte, der Islam gehöre nicht zu Sachsen. Einheit braucht eben Zeit.
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