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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema: Ein Jahr "Wir schaffen das"

ID: 1395023

(ots) - Ein Jahr »Wir schaffen das«! Mit »Wir« meinte
die Kanzlerin ihre Regierung, die Verwaltung, die Freiwilligen,
letztlich alle Deutschen. Und die EuropĂ€er. FlĂŒchtlingsströme ĂŒber
Kontinente hinweg, wohlorganisiert von Schleppern, sind ein PhÀnomen
unserer Zeit. Man kann sich nicht aussuchen, ob man sich dem Problem
stellt, es steht vor der TĂŒr. Man kann allerdings sagen: »Wir wollen
das nicht schaffen«, wir wollen AuslÀnder nicht, schon gar nicht
solche. Das tun viele Deutsche und ganze europÀische Regierungen, es
ist per se nicht illegitim. Allerdings ist es inhuman und außerdem
schĂ€ndlich, ganz sicher fĂŒr LĂ€nder, aus denen selbst mal viele
geflohen sind, wie aus Ungarn oder Ostdeutschland. Und fĂŒr LĂ€nder,
denen es materiell an nichts fehlt. Die Regierung des
leistungsfÀhigsten europÀischen Landes konnte sich im Sommer 2015
jedenfalls nicht verweigern. Denn ZÀune in Bayern hÀtten den Treck
der Trostlosen zurĂŒckstauen lassen bis nach Griechenland, hĂ€tten ein
humanitÀres und politisches Chaos auf dem ganzen Balkan verursacht.
Es ist Merkels historische Leistung, einer solchen Versuchung, anders
als andere deutsche Politiker, zu keiner Sekunde erlegen zu sein. Die
Zahl derjenigen, die sich hinter diesem humanitÀren, ehrenvollen
»Wir« versammeln, sinkt. Aber das FlĂŒchtlingsthema ist, wie die
aktuelle Situation in SĂŒditalien zeigt, nicht gelöst. Die nĂ€chste
Welle rollt ĂŒber das Mittelmeer schon an. Eine europĂ€ische Lösung,
bei der dir Lasten fairer verteilt werden, bleibt eine zentrale
Herausforderung, zumal Deutschland nicht noch einmal allein den
Ausputzer spielen wird. Einer solchen Lösung ist die Kanzlerin
jedoch nicht nĂ€her gekommen. »Schaffen« hieß vor einem Jahr: die
Ärmel aufkrempeln. Hunderttausende Freiwillige taten es; die
Verwaltung aber zeigte SchwÀchen. Es fehlte an FlexibilitÀt,




Pragmatismus und Schnelligkeit. Aber die Lernkurve ist steil. Man
denke nur an die Gesetzespakete und an die zahlreichen neuen
Stellen. Das »Das« beschrieb die GrĂ¶ĂŸe der Aufgabe. Es ist zu
bezweifeln, dass Merkel sie damals schon begriff. Es sind eben nicht
nur Gebildete und Arbeitswillige gekommen, mit denen sie ihre Selfies
machte. Sondern, wie die Ereignisse von Köln und die AnschlÀge
gezeigt haben, auch Kriminelle, Terroristen und viele RĂŒckstĂ€ndige.
Das ist unterschÀtzt worden. Die Integration in den Arbeitsmarkt wird
dauern, die in die Gesellschaft noch lÀnger. Immerhin stellt sich die
Politik dieser Aufgabe aktiv, statt sich wie frĂŒher bei den
Gastarbeitern der Illusion hinzugeben, die Menschen wĂŒrden nach einer
Weile schon wieder verschwinden. Wohin denn auch? Bei der Integration
kann man noch nicht sagen: Wir schaffen das. Sondern nur: Wir mĂŒssen
das schaffen.



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Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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Datum: 31.08.2016 - 21:30 Uhr
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