Rheinische Post: Kommentar /
Falsche Prioritäten bei Armutsbekämpfung
= Von Jan Drebes
(ots) - Die Pläne der Bundesregierung sind
grundsätzlich gut, mit mehr Geld mehr Hilfe für die sozialen
Brennpunkte dieser Republik zu organisieren. 1,2 Milliarden Euro,
über vier Jahre verteilt, sollen nach Marxloh, Neukölln und anderswo
fließen und dort engagierte Bürgermeister, Lehrer, Sozialarbeiter und
Ehrenamtler unterstützen. Für zahlreiche bestehende Projekte sind
manchmal bereits Summen jenseits der 5000 Euro viel Geld. Insofern
ist die Hoffnung der Bundesregierung nicht völlig verfehlt, mit 300
Millionen Euro im Jahr an der einen oder anderen Stelle tatsächlich
etwas bewegen zu können. Um jedoch tatsächlich verhindern zu können,
dass sich angesichts vermehrter Migration und der damit nötigen
Integration neue Brennpunkte entwickeln, wären weitaus mehr Mittel
nötig. Wieder einmal wird deutlich, dass bei der Bekämpfung von Armut
und sozialer Ungerechtigkeit falsche Prioritäten gesetzt werden. Eine
faire Entlohnung von Arbeit, zielgerichtete Bildung von Kindern in
Schulen, ein Abbau sozialer Schranken beim Ausbildungs- und
Berufseinstieg und viele andere Maßnahmen wären wirkungsvoll. Nun
entsteht aber der Eindruck, die neue Strategie solle sehr alte
Symptome lindern.
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Datum: 30.08.2016 - 21:05 Uhr
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