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Neue Westfälische (Bielefeld): "Turbo-Abitur" in Nordrhein-Westfalen
Von Wahlumfragen getrieben
Florian Pfitzner, Düsseldorf

ID: 1391141

(ots) - Bayerns Ministerpräsident ist in Düsseldorf
längst zu einem festen Bestandteil der parlamentarischen
Alltagssprache geworden - wenn auch nur als Verb. Nun war es
NRW-Schulministern Löhrmann, die die Gelegenheit für eine verbale
Watschn nutzte und dem rhetorisch gewieften FDP-Chef Christian
Lindner empfahl, lieber über Qualität in der Bildung zu sprechen als
zu "seehofern". Kaum eine zweite Partei in NRW hat sich einst so
eindeutig für die Schulzeitverkürzung an Gymnasien auf acht Jahre
("G8") ausgesprochen wie Lindners Liberale. Davon ist die FDP nun
abgerückt. Inzwischen sei man, ähnlich wie Horst Seehofer, für
Wahlfreiheit. Dies sei "keine Rolle rückwärts", versicherte die
Partei - und erinnerte damit an ihren Positionswechsel beim
Freihandelsabkommen TTIP, der am Ende doch keiner gewesen sein soll.
Man könnte die Sache als Vorwahlkampfgeplänkel abtun, wäre der Streit
um das sogenannte Turbo-Abi nicht so emotional aufgeladen. Eltern von
Grundschülern fragen sich, was ihre Kinder wohl auf dem Gymnasium
erwartet, ob bei all dem Lernen überhaupt noch Zeit für Freizeit und
Familie bleibt. Das sollte man in der Tat ernst nehmen. Gleichzeitig
hilft ein seriöser Blick in den Erlass, der auf die Empfehlungen des
Runden Tisches zu G8/G9 zurückgeht. Demzufolge dürfen die Schulen in
den Klassen 5 bis 7 an höchstens einem, in den Klassen 8 und 9 an
höchstens zwei Nachmittagen Unterricht erteilen. Hausaufgaben sind an
enge zeitliche Vorgaben gebunden. Was da als liberale Haltung
verkauft wird, scheint eher von Sonntagsfragen getrieben. Vorrangig
hieße Wahlfreiheit nicht weniger, sondern mehr Unruhe. Kleine
Gymnasien sind zudem kaum in der Lage, zwei Modelle parallel
anzubieten. Die Bildungsfachfrau der FDP-Fraktion, die bald konkrete
Vorschläge einreichen soll, kann einem fast leid tun.





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Datum: 19.08.2016 - 19:00 Uhr
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