WAZ: Scheidung mit Symbolcharakter
- Kommentar von Michael Kohlstadt zum Nahverkehr im Revier
(ots) - Der Spardruck ist offenbar noch nicht groß genug.
Das überschuldete Duisburg will das Rad wieder zurückdrehen und aus
der einst hochtrabend gefeierten Nahverkehrs-Ehe mit Essen und
Mülheim aussteigen. Nach nicht einmal sechs Jahren steht damit ein
Modell vor dem Scheitern, das im Ruhrgebiet Symbolcharakter gehabt
hätte. Denn nichts im größten deutschen Ballungsraum stößt auf so
viel Unverständnis wie die Kleinstaaterei der Nahverkehrsbetriebe.
Natürlich steckt der Teufel im Detail. Fusionen lassen sich nicht
auf Knopfdruck starten, unterschiedliche Spurbreiten nicht per
Dienstanweisung angleichen, steuerliche Bedenken nicht einfach
wegdiskutieren. Und man darf sehr wohl die Frage prüfen, ob eine
Mega-Verkehrsgesellschaft Ruhr am Ende tatsächlich kostengünstiger
arbeitet als ein gut eingespieltes Räderwerk selbstständiger
Betriebe. Doch im Revier des gepflegten Kirchturmdenkens geht es
immer auch um Eitelkeiten, um Pöstchen und Positionen, um Milieus,
die angeblich nicht zusammen passen wollen. Gerade das Beispiel
Nahverkehr jedenfalls nährt leider Zweifel, ob das Ruhrgebiet je aus
eigenem Antrieb seine Probleme wird lösen können.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 20.06.2016 - 19:33 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1371029
Anzahl Zeichen: 1453
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Scheidung mit Symbolcharakter
- Kommentar von Michael Kohlstadt zum Nahverkehr im Revier"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
(
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...