(ots) - Die emotionale Referendumsdebatte in
Großbritannien, in der beide Seiten auch manche Statistiken
manipulieren, ist ein Indiz dafür, wie viel für das Königreich auf
dem Spiel steht. Die Briten entscheiden nicht nur über ihr Schicksal
in der EU-Gemeinschaft. Sie stellen auch Weichen für den Weg ihrer
Volkswirtschaft im globalen Wettbewerb und bestimmen die Zukunft des
zweitwichtigsten Finanzplatzes der Welt, der City of London.
Der Inselstaat verdankt heute seinen Wohlstand nicht dem
Einfallsreichtum seiner Ingenieure oder der Effizienz seiner
Fabriken. Seit die produzierende Industrie im Mutterland der
Industriellen Revolution verkümmert ist, hat zunehmend die
Finanzbranche seine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte geschrieben.
Logisch, dass die Meinung der Banker in der heißen Brexit-Kampagne
viel zählt.
Die Politiker mögen auf die traditionelle Europaskepsis der Wähler
setzen oder ihnen eine goldene Zukunft in der reformierten EU
versprechen. Am Ende könnten aber harte Zahlen über das Ja oder Nein
der Briten zu Europa entscheiden: Prognosen über möglichen Wegfall
von Arbeitsplätzen, Abwanderung von Unternehmen, Verluste von Märkten
nach dem Austritt. Die Stimme der City vor dem Brexit-Schicksalstag
kann Europa hoffen lassen.
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