(ots) - Es ist ein Satz, der vieles über die Probleme
des laufenden CDU-Wahlkampfes sagt. Gefragt, ob er lieber auf dem
Land oder in der Stadt lebe, antwortete der christdemokratische
Spitzenkandidat Guido Wolf in der vergangenen Woche in einem
Interview: "Ich bin ein Stadtlandmensch." In der Flüchtlingsfrage
verortet er sich nicht bei Merkel und nicht bei Seehofer, sondern
dazwischen. An einem Tag fordert er Kontingente für Flüchtlinge - die
die Kanzlerin explizit ablehnt. Am nächsten Tag will er von einer
Differenz zu Merkel nichts wissen.
Selbstverständlich eignet sich die Flüchtlingsfrage nicht für
einfache Antworten. Aber Wähler merken rasch, wenn jemand keine Kante
zeigt. Da können Kandidaten offiziell noch so sehr die Einheit der
CDU beschwören: Die Unzufriedenheit in der Partei wächst. Statt bei
der üblichen Pressekonferenz nach einer Vorstandssitzung mit den
Kollegen aufzutreten, stellt sich Guido Wolf lieber alleine vor den
Wahlkampfbus. Unruhe nach innen, Aktionismus nach außen: Dieses
Sofortprogramm verspricht wenig Erfolg.
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