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Aktionsbündnis: Bundesratsinitiative liefert keine ausreichende Begründung für Tierverbote im Zirkus (FOTO)

ID: 1326105

(ots) -
Das Land Hessen bringt am 26. Februar einen Antrag in den
Bundesrat ein, der ein Haltungsverbot von Wildtieren bestimmter Arten
im Zirkus zum Ziel hat. Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus"
lehnt dieses Vorhaben entschieden ab.

Eine tiergerechte Haltung von Wildtieren im Zirkus ist, moderne
Standards vorausgesetzt, möglich. Dem Wohl der Tiere ist nicht etwa
durch Verbote, sondern durch klare Vorgaben und deren Kontrolle am
meisten gedient. Solche Vorgaben existieren in Form der Leitlinien
für die Haltung, Ausbildung und Nutzung von Tieren in
Zirkusbetrieben. Ihre Einhaltung wird in den Unternehmen an jedem
Gastspielort kontrolliert. Deutschland ist schon heute Vorreiter in
Sachen Tierschutz im Zirkus.

Diese Haltungsstandards sind auf die jeweilige Tierart angepasst.
"Die Haltung bestimmter Tierarten pauschal zu verbieten, macht keinen
Sinn. Wenn man es gut macht, kann man auch Wildtiere im Zirkus ihren
Bedürfnissen gerecht halten.", kommentiert die renommierte
Tierlehrerin und Vorsitzende des Berufsverbands der Tierlehrer, Jana
Lacey-Krone, das Verbotsvorhaben.

Die zur Begründung des Antrags angeführten Argumente entsprechen
nicht dem Stand der Tierverhaltensforschung. So wird behauptet, die
Tiere seien in ihrem Sozialverhalten im Vergleich zur freien Wildbahn
eingeschränkt. Studien hingegen zeigen, dass Wildtiere in einer
deutlich größeren Vielfalt sozialer Gruppen gehalten werden können,
als sie in freier Wildbahn beobachtet werden (E.E. Price, T.S.
Stoinski, 2007). Dies gilt für die Haltung in Zoos und Tierparks
ebenso wie für den Zirkus.

Die für den Zirkus typische enge Interaktion zwischen Mensch und
Tier wird bei der Bewertung nicht ausreichend berücksichtigt. Die
Beschäftigung in Training und Vorstellung bedeutet für die Tiere
nicht etwa Qual, sondern vielmehr eine vielseitige Beschäftigung und




Förderung ihrer natürlichen geistigen und körperlichen Ressourcen.
Gerade asiatische Elefanten leben schon in Jahrhunderte langer
Tradition in menschlicher Obhut, was den langjährigen Elefantenwärter
des Hamburger Tierparks, Karl Kock, zu der Feststellung verleitete,
man dürfe "ihm den Menschen nicht nehmen, seinen Menschen, zu dem er
Vertrauen und Zuneigung hat." Genau dies würde es bedeuten, wenn man
die Tiere ihrer gewohnten Umgebung entfernte, um sie etwa in
Auffangstationen zu überführen.

Zwar wird im Antrag behauptet, eine solche "Resozialisierung" sei
problemlos möglich. Aktuelle Beispiele sprechen jedoch eine andere
Sprache. So ist ein Elefant des Circus Voyage kurz nach seiner
Umsiedlung verstorben. Im Zirkus dagegen ist die Lebenserwartung
asiatischer Elefanten sogar signifikant höher als in freier Wildbahn,
was deutlich für einen guten Allgemeinzustand spricht.

Bei sachgerechter Haltung im Zirkus zeigen Tiere zudem keinerlei
Verhaltensauffälligkeiten. Längst gehört es bei allen Tierarten zum
Standard, im Zuge sogenannter "behavioral enrichment"-Maßnahmen den
Tieren verhaltensgerechte Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung
zu stellen. Dies ermöglicht ein den natürlichen Bedürfnissen
entsprechendes und vielseitiges Verhalten, das durch Training und
Vorführung zusätzliche positive Reize erfährt.

Auch die Behauptung, Zirkusunternehmen würden keine Vorsorge für
die Unterbringung nicht mehr reisender Tiere treffen, entspricht
nicht den Tatsachen. So betreibt beispielsweise die Familie von
Martin Lacey jr., Tierlehrer des Circus Krone, einen eigenen
Tierpark. Im mecklenburgischen Platschow betreibt der Tierlehrer
Sonni Frankello einen Elefantenhof, auf dem auch ehemalige
Zirkuselefanten untergebracht sind.

Der Antrag des Landes Hessen berücksichtigt diese und etliche
weitere Argumente für eine sachkundig betriebene und
leitlinienkonforme Tierhaltung im Zirkus nicht. Das Aktionsbündnis
"Tiere gehören zum Circus" fordert die Politik daher auf, in einen
Dialog mit Tierlehrern und Zirkusunternehmen zu treten, anstatt
pauschale Verbote zu fordern. Denn solche Vorhaben werden nicht
zuletzt den Bedürfnissen der Tiere nicht gerecht.

Der Text wurde von Daniel Burow geschrieben.



Pressekontakt:
Dirk Candidus,
Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus"
Telefon: 0176/84627788
Weblinks: http://www.tiere-gehoeren-zum-circus.de
http://www.facebook.com/AktionsbuendnisCircustiere
http://www.circusfreunde.org
Videoblog des Aktionsbündnisses:
https://www.youtube.com/channel/UC1iV6yEcPHVzi5SJt7CzFkg?app=desktop
Email: presse(at)tiere-gehoeren-zum-circus.de


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