(ots) - Auch im Januar waren Flüchtlingskrise und
Flüchtlingspolitik das Topthema in den Fernsehnachrichten. Über fünf
Stunden (317 Minuten) berichteten die Hauptnachrichtensendungen der
vier größten Fernsehsender allein über die Flüchtlingsproblematik.
Mit mehr als dreieinhalb Stunden (214 Minuten) folgten die Übergriffe
am Silvesterabend in Köln, mit größerem Abstand dann der
Terroranschlag in Istanbul (53 Minuten) und die Handball-EM (44
Minuten).
Unterschiede zwischen den Sendungen, was die Gewichtung einzelner
Themen anbelangt, zeigten sich unter anderem beim Terroralarm in
München an Silvester, der für "RTL aktuell" und "Sat.1 Nachrichten"
ein Top-10-Thema war, für ARD und ZDF jedoch nicht. "Tagesschau" und
"heute" berichteten dagegen deutlich umfangreicher als die privaten
Nachrichten über Gesetzesänderungen in Polen sowie die Syrienkrise.
Die Zahl der Politikerauftritte in den Fernsehnachrichten lag
höher als im Vormonat. Vor allem die Regierungsparteien CDU (461
Auftritte), SPD (384) und CSU (154) waren stärker präsent. Aber auch
die Grünen (83), die Linke (57), AfD (29) und FDP (15) hatten im
Januar mehr Auftritte. Bundeskanzlerin Angela Merkel war mit 171
Auftritten am häufigsten vertreten. In der Liste der 20 präsentesten
Politiker tauchen auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und
der NRW-Innenminister Ralf Jäger auf - vor allem wegen der Übergriffe
zur Silvesternacht in Köln und der nachfolgenden Diskussion.
Wegen einer Vielzahl politischer Topthemen sind die Politikanteile
in allen untersuchten Nachrichtensendungen im Januar gestiegen. Dies
gilt insbesondere für "RTL aktuell", "heute" und "heute-journal". Den
höchsten Anteil politischer Themen hatte jedoch erneut die
"Tagesschau" mit 58 Prozent (entspricht 9 Minuten pro Ausgabe).
"heute" erreichte 46 Prozent (8 Minuten), "RTL aktuell" 30 Prozent (6
Minuten), "Sat.1 Nachrichten" 32 Prozent (5 Minuten), "Tagesthemen"
48 Prozent (11 Minuten) sowie "heute-journal" 56 Prozent (14
Minuten).
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