PresseKat - Neue Westfälische (Bielefeld): Vorwahlen in den USA Lärmende Angst Dirk Hautkapp, Washington

Neue Westfälische (Bielefeld): Vorwahlen in den USA
Lärmende Angst
Dirk Hautkapp, Washington

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(ots) - Das mit seinem Flüchtlingsdilemma vollauf
beschäftigte Europa täte gut daran, einen Moment innezuhalten. Heute
fällt in einem gottbehüteten Landstrich Amerikas der Startschuss zur
Auswahl der Kandidaten, die im November Barack Obama beerben wollen.
Das gewaltige Mengen an Menschen, Material und Moneten aufzehrende
Politspektakel der Vorwahlen wird zugleich das Widerwärtigste und
Strahlendste der Demokratie hervorbringen. Und am Ende, Putin hin,
Peking her, die immer noch wichtigste globale Personalfrage
beantworten. Anders als vor acht Jahren, als ein Schwarzer mit
strahlendem Lächeln Hoffnung auf Wandel, Versöhnung und Frieden
verströmte, ist in Amerika das Zeitalter der Verzagtheit angebrochen.
Nicht länger die "Mutigen" und "Freien" geben den Ton an. Sondern bis
auf die Knochen frustrierte Wutbürger, die nach einem Ventil suchen.
Das Ventil ist dubios frisiert und heißt Donald Trump. Er und einige
andere republikanische Bewerber zeichnen ein apokalyptisches Bild von
Amerika, das sich von der Welt demütigen (Iran) oder über den Tisch
ziehen (China) lässt. Angeblich. Diese wie aus der Zeit gefallenen
Herrschaften werben für Abschottung und Ausgrenzung, für einen
religiös grundierten Isolationismus, für einen verkrüppelten Staat,
für das Ausblenden von wissenschaftlichen Erkenntnissen über den
Zustand des Planeten und für gnadenlose Militäreinsätze. Was sie eint
in ihrem spalterischen Ton ist die verbiesterte Entschlossenheit: Die
einzige Supermacht der Erde, die sich nie versiegenden Optimismus in
die Gründungsakte geschrieben hat, verfällt in den Zustand lärmender
Angst, ja Paranoia. Symptomatisch: die irrlichternde Debatte um den
Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko, die Deportation von 11
Millionen schon vor Jahren illegal ins Land gekommenen Einwanderern
und der gehässige Generalverdacht gegen den Islam, der bei vielen




gleichgesetzt wird mit Terror. Im Fall eines republikanischen
Wahlsiegs würde der Druck auf Europa schmerzhaft größer. Nur ein
Beispiel: Der Mittlere Osten ist unter Obamas zögerndem Oberbefehl
gewiss nicht weniger chaotisch geworden. Unter den militärische
Haudrauf-Lösungen versprechenden republikanischen Kandidaten würde
die Region aber mit großer Wahrscheinlichkeit bald vollends
explodieren. Und Europa würde um Schützenhilfe gebeten.



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Datum: 31.01.2016 - 20:45 Uhr
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