(ots) - Der aufgeklärte Fall der angeblich entführten
und vergewaltigten 13-jährigen Berlinerin sollte eine Lehre für alle
sein, die sich angesichts der Nachrichtenflut zum Thema Asyl leicht
in eine Panikstimmung hineinsteigern.
Die Journalisten wurden beschuldigt, über das Verbrechen zu lügen.
Der Staatsanwaltschaft wurde Desinteresse an der Aufklärung
vorgeworfen. Im Netz wurden Migranten pauschal als
"testosterongesteuerter Mob" stigmatisiert. Nichts von all diesen
Vorwürfen traf allerdings zu.
Die Russlanddeutschen, die sich zu Protesten gegen Gewalt an ihren
Kindern hinreißen ließen, werden sich nun fragen müssen, wer und
warum sie für nationalistische Zwecke missbraucht habe. Unrühmlich
ist auch die Rolle der russischen Staatsvertreter, die ohne Kenntnis
von der Faktenlage über die deutschen Behörden herzogen.
Offensichtlich sitzt das Misstrauen zwischen Moskau und Berlin
bereits sehr tief. Auf dieser Basis wird kaum eine gute Partnerschaft
gelingen.
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