(ots) - Deutschland macht sich mit dem Asylpaket II als
Zufluchtsort unattraktiver. Nicht zuletzt durch die Aussetzung des 
Familiennachzugs für jene, die in ihrem Heimatland nicht konkret und 
direkt bedroht sind, und durch die schnellere Abschiebung der 
Nordafrika-Flüchtlinge. Das könnte die Zahlen sinken lassen. Indes. 
Der Kampf gegen die Fluchtursachen ist damit noch lange nicht 
begonnen. Denn dafür braucht es politische Lösungen in der 
Syrien-Krise und neue Abkommen mit den Maghreb-Staaten, die sich 
bislang weigern, ihre Flüchtlinge zurückzunehmen. Egal, was in 
Deutschland beschlossen wird. Europa muss ein eigenes Asylpaket 
schnüren, sich schnell mit der Türkei auf Kontingente einigen, die 
Camps in den Syrien-Anrainer-Staaten stärken und den Kampf gegen 
Schleuser internationalisieren. In der EU muss sich wenigstens ein 
Kerneuropa auf die faire Verteilung der (Kontingent-)Flüchtlinge 
einigen, und es braucht neue Hilfen für die Länder mit Außengrenzen 
wie Griechenland und Italien. Wer zählt noch die Toten im Mittelmeer?
Gestern waren es 38. Vorgestern zwölf. Männer, Frauen, Kinder. Das 
Drama des Alltags. Das ist die eigentliche Herausforderung für 
Europa, Nordafrika und Nahost.
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