(ots) - Wenn Menschen aus Spanien, Griechenland oder
Polen nach Deutschland kommen, um hier ein besseres Leben zu haben,
dann kommt niemand auf die Idee, ihnen eine Unterschrift
abzuverlangen, mit der sie sich zur Integration verpflichten. Und wem
als deutschem Auswanderer in Italien oder in den USA ein solches
Papier vorgelegt würde, der käme sich wohl ziemlich komisch vor.
Für die Flüchtlinge aber soll - wenn es nach CDU und CSU geht -
eine solche Erklärung verbindlich werden. Zwei Fragen drängen sich
auf. Erstens: Woher rührt das Misstrauen? Zweitens: Was wäre mit
diesen Unterschriften gewonnen? Die Antworten fallen einfach. Die
meisten Menschen, die es nach Deutschland geschafft haben, kommen aus
einem islamisch geprägten Kulturkreis. Und weil da nicht alles
automatisch zum hiesigen passen könnte, so der Verdacht, soll eine
Unterschrift quasi für Ordnung sorgen. Das wiederum ist blauäugig.
Solche Integrationsverpflichtungen wären Alibi-Papiere. Wenn es nicht
gelingt, die Menschen davon zu überzeugen, dass der Wertekanon dieser
Gesellschaft auch für sie gut ist, dann wird es mit der Integration
nicht klappen. Übrigens: Was genau meint eigentlich Integration?
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