(ots) - Moderation: Andreas Cichowicz
Geplante Themen:
Tunesien: Winter im arabischen Frühling / Entweder flüchten sie
nach Europa oder sie laufen über zum sogenannten Islamischen Staat.
Viele Tunesier sind verzweifelt, vor allem junge Menschen wissen
nicht mehr, wie es weitergehen soll. Die Touristen bleiben weg,
Hotels bleiben geschlossen. Viele Hoffnungen richten sich in dieser
Zeit auf den Chef der größten Gewerkschaft des Landes, Houcine
Abassi. Zusammen mit anderen Gruppen des Landes erhält Abassi nächste
Woche den Friedensnobelpreis in Oslo. Sie alle haben im Dialog mit
Tunesiens zerstrittenen Parteien eine moderne Verfassung geschaffen.
Im Alltag beklagen aber viele Familien, dass der Staat sie im Stich
lässt, sie sich nicht mehr ernähren können. Tunesien, der letzte
Hoffnungsträger in der arabischen Welt, wird immer mehr vom
Terrorismus bedroht. (Autor: Stefan Schaaf)
USA: Blaue Augen auf Bestellung / Für ihren Kinderwunsch legen
Eltern in den USA bis zu 150.000 US-Dollar hin. Einige reisen aus
aller Welt an, um ihren Traum zu verwirklichen. Über eine US-Firma
suchen sie sich im Netz eine Eispenderin aus, deren Eizellen dann von
einer Leihmutter ausgetragen werden. Der Kunde ist König. "Wir wollen
Kinder mit blauen Augen, so wie wir sie haben. Und wir wollten eine
Mutter, die klug und kerngesund ist", lauten die Wünsche der Kunden.
Die US-Firma hat mit dem Samen der Väter Embryos im Labor
vorproduziert und diese in die Gebärmutter einer Leihmutter
eingepflanzt. Das ist in den USA vielerorts legal, in Europa etwa in
Dänemark und Deutschland ein Straftatbestand. Aber was passiert, wenn
sich der so sorgfältig vorgeplante Erfolg für die Eltern nicht
einstellt? Schon klagen in den USA die ersten unzufriedenen Kunden
vor Gericht. Tatsächlich boomt das Geschäft mit den Wunschbabys in
den USA. (Autor: Markus Schmidt)
Ghana: Flucht vor dem Klima / Es regnet nicht mehr zu den
gewohnten Zeiten, sondern in ganz anderen Monaten, zu viel oder gar
nicht. Im Norden Ghanas können sich die Menschen nicht mehr ernähren.
Vor einem Jahr hat Memuna Muniru ihre Familie und Heimat verlassen,
um im Süden des Landes Geld zu verdienen, damit die Familie überhaupt
überleben kann: Wie Tausende andere auch, arbeitet sie als
Lastenträgerin in der Hauptstadt Accra, bis zu 40 Kilo trägt sie auf
dem Kopf und bekommt dafür umgerechnet 25 bis 75 Cent, je nach
Wegstrecke. Geflohen ist Memuna, weil ihr Mann mit der Farm die
Familie nicht mehr ernähren konnte. Früher konnten sie sogar
Lebensmittel verkaufen, so viel hatten sie. Aber seit der Klimawandel
das Leben bestimmt, hatte die Familie nur noch die Wahl, Memuna mit
der kleinen Tochter nach Accra zu schicken. (Autorin: Sabine Bohland)
Indonesien: Die Pferdebücherei / Bücher sind sein Leben, und auch
die Liebe zu den Pferden gehört dazu. Ridwan will Menschen zum Lesen
bringen, die niemals zuvor Bücher gelesen haben. In Indonesien gibt
es heute mehr als sieben Millionen Analphabeten. Dreimal in der
Woche, in seiner Freizeit, sattelt Ridwan das Pferd Luna. Mit
Taschenbüchern und Hardcovern. Mit Comics, Krimis, und Märchen.
Allesamt Spenden. Die Menschen in den Bergen Indonesiens leben vom
Ackerbau, vor allem vom Tabak. Ridwan bringt die Welt in die
abgelegenen Dörfer. Luna und er werden schon erwartet. Die Menschen
hier lieben die Bücher. Zum Lesen oder zum Blättern. Aber ein eigenes
Buch kaufen, das können sich die wenigsten Bauernfamilien leisten.
Mit seiner Leihbücherei macht er sie glücklich. (Autor: Philipp
Abresch)
Redaktion: Heribert Roth/Petra Schmitt-Wilting
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