(ots) - Das Pathos der Staatschefs zum Auftakt des
Klimagipfels zeigt: Das Problem ist erkannt, die Mittel gegen den
Klimawandel liegen auf dem Tisch. Ohne mittelfristigen Ausstieg aus
fossilen Brennstoffen ist die Erderwärmung nicht zu stoppen. Doch der
Weg dahin ist steinig. Die Welt hat kein Erkenntnis-, sondern ein
Umsetzungsproblem. Der Gipfel hat kaum begonnen, da markieren alle
Länder ihre Partikularinteressen. Obama will kein Abkommen, das an
den ölfreundlichen Republikanern im Kongress scheitert. Die Saudis
wollen von einer Welt ohne Öl gar nichts wissen. Und wie Chinas
Milliardenvolk allein mit Ökostrom versorgt werden kann, steht auch
in den Sternen. Selbst die Kanzlerin, die sich an der Spitze der
Klima-Bewegung sieht, hat bei der praktischen Politik schon oft
enttäuscht. Sie hat scharfe CO2-Ziele für deutsche Autohersteller
ebenso verhindert wie eine sinnvolle Klimaabgabe für Kraftwerke. Es
ist zu befürchten, dass der Gipfel mit viel Pathos und wenig
Konkretem endet. Dabei brauchen gerade Kohle-Ökonomien rasch einen
klaren Ausstiegsplan, auf den sie sich einstellen können.
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