(ots) - Barrierefreiheit rettet Leben: Denn Vorkehrungen
wie stufenlose und ausreichend breite Fluchtwege sowie optische und
akustische Warnsignale sorgen dafür, dass sich bei Katastrophen wie
Bränden, Erdbeben oder Überschwemmungen auch Menschen mit
Behinderungen rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Deshalb
fordert die Christoffel-Blindenmission (CBM) anlässlich des
Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember,
Barrierefreiheit weltweit konsequent umzusetzen. Aktuelle Erfahrungen
der CBM in Haiti zeigen, dass dies auch in Entwicklungsländern
gelingen kann.
Beispiel Haiti: Barrierefreier Wiederaufbau
Nach dem Erdbeben in Haiti hat die CBM die Chance für einen
barrierefreien Wiederaufbau genutzt. Sie hat die Regierung bei der
Planung und beim Bau von Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden
beraten sowie andere Hilfsorganisationen, haitianische Architekten,
Ingenieure und Behörden zum Thema Barrierefreiheit geschult. So wurde
der Zugang zur Stadtverwaltung von Petion-Ville, einem Viertel von
Port-au-Prince, mit Unterstützung der CBM barrierefrei umgebaut. Bei
knapp hundert weiteren Bauprojekten haben Experten der CBM beratend
mitgewirkt.
Standards für alle Projekte der Entwicklungszusammenarbeit
notwendig
CBM-Geschäftsführer Dr. Rainer Brockhaus betont: "Barrierefreiheit
bedeutet mehr als eine Rampe an Gebäuden: Rollstuhlfahrer müssen sich
in der ganzen Stadt selbstständig bewegen können, blinde Menschen
dürfen nicht durch mangelnde bauliche Vorkehrungen in den
Straßenverkehr geraten, gehörlose Menschen müssen durch zusätzlichen
optischen Alarm vor Feuer gewarnt werden." Daher ist es für die CBM
ein positives Signal, dass die neuen Entwicklungsziele der Vereinten
Nationen das Thema Barrierefreiheit in mehreren Punkten aufgreifen.
Konkret benannt werden unter anderem der ungehinderte Zugang zu
Schulen und Bildungseinrichtungen, zum Personenverkehr sowie zu
öffentlichen Gebäuden und Plätzen. Aus Sicht der CBM ist jetzt eine
konsequente Umsetzung dieser Ziele zwingend. "Ein umfassendes
Verständnis von Barrierefreiheit muss in alle Projekte der deutschen
Entwicklungszusammenarbeit einfließen", fordert Brockhaus. "Erst wenn
weltweit jeder Architekt, jeder Stadtplaner und jedes Bauunternehmen
Barrierefreiheit ganz selbstverständlich mitdenkt, haben wir
Inklusion wirklich verstanden."
Seit über 100 Jahren Entwicklungshilfe
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den größten und
ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in
Deutschland. Sie fördert seit über 100 Jahren Menschen mit
Behinderungen in Entwicklungsländern. Die Aufgabe der CBM ist es, das
Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu
vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Die CBM
unterstützt zurzeit 672 Projekte in 65 Ländern. Weitere Informationen
unter www.cbm.de.
Pressekontakt:
CBM-Pressestelle:
Esther Dopheide, Tel.: 06251/131-191, E-Mail: presse(at)cbm.de