(ots) - Die Frontlinien im Syrien-Krieg sind so
verworren und die Interessen der am Konflikt beteiligten Länder teils
so gegensätzlich, dass man die bescheidenen Ergebnisse der Wiener
Konferenz schon als einen kleinen Erfolg verkaufen kann. Erstmals
saßen alle großen politischen Akteure im Konflikt an einem Tisch, sie
redeten Klartext und vereinbarten ein neues Treffen. Wenn damit
tatsächlich ein politischer Prozess angestoßen wurde, der zum
friedlichen Ende der langen syrischen Tragödie führen würde, dann
haben wir einen historischen Tag erlebt. Vorsichtiger Optimismus ist
angebracht.
Russland wird sich wohl nicht um jeden Preis an Assad klammern. Es
will allerdings keine Islamisten an der Macht in Damaskus sehen und
seine Interessen in der Region wahren. Nun kommt es darauf an, ob die
USA Putin entgegenkommen. Dass die Amerikaner ihre Truppen nach
Syrien entsenden, könnte sogar die Großmächte zur Zusammenarbeit
zwingen. Denn niemand will, dass demnächst russische Bomben auf die
Köpfe von US-Soldaten fallen.
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