(ots) - Die Deutsche Energie-Agentur (dena) empfiehlt
zusätzliche Maßnahmen, um den Energieausweis für Gebäude zu stärken.
Gleichzeitig weist die dena Berichte auf Basis eines sogenannten
"Praxistests" des Eigentümerverbands Haus & Grund als nicht belastbar
zurück.
"Wir brauchen einen konstruktiven Dialog", betont Andreas
Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung und Sprecher der
Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea). "Leichtfertige
Schreckensmeldungen bringen uns nicht weiter. Dass es beim
Energieausweis zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann, ist
nichts Neues. Schließlich sind ja auch sehr unterschiedliche Formen
und Methoden zugelassen. Es kommt darauf an, den belastbaren
Bedarfsausweis zu stärken, die Verfahren zu standardisieren und die
Qualität in der Praxis zu sichern."
Die dena weist darauf hin, dass die Ergebnisse des Verbrauchs- und
des Bedarfsausweises grundsätzlich nicht miteinander vergleichbar
sind. Der eine stützt sich allein auf die durchschnittlichen
Verbrauchsdaten eines Gebäudes. Die Verbrauchsdaten für ein und
dieselbe Immobilie können von Heizsaison zu Heizsaison stark
voneinander abweichen, je nachdem wie viel die Bewohner zu Hause
sind, wie warm sie ihre Wohnräume halten oder ob einzelne
Wohneinheiten sogar leer stehen.
Der Bedarfsausweis hingegen gibt Auskunft über die Bausubstanz,
die Heizanlage und einen errechneten Normverbrauch. Entscheidend für
belastbare Empfehlungen ist eine Vor-Ort-Begehung durch einen
qualifizierten Energieberater. Die dena hat von Beginn an den
Bedarfsausweis auf Basis einer Vor-Ort-Begehung favorisiert, weil nur
dieses Instrument zu belastbaren und vergleichbaren Ergebnissen
führen kann.
Um dem Energieausweis zu mehr Qualität und Verlässlichkeit zu
verhelfen, braucht es aus Sicht der dena drei Dinge: Erstens sollten
für Aussagen zu Modernisierungsempfehlungen und zur
Wirtschaftlichkeit nur noch Energiebedarfsausweise auf Basis einer
Vor-Ort-Begehung zugelassen werden. Zweitens sollten die Bundesländer
das von der Bundesregierung vorgeschriebene Qualitätssicherungssystem
für Energieausweise weiter vorantreiben. Drittens müssen die Methoden
und Verfahren zur Datenaufnahme und Berechnung des Energieausweises
vereinheitlicht und vereinfacht werden, damit der einzelne
Energieberater verlässliche und vergleichbare Ergebnisse für das
jeweilige Gebäude errechnen kann.
Seit 2008 ist der Energieausweis bei Vermietung und Verkauf von
Gebäuden oder einzelnen Wohnungen Pflicht. Damit ist er das einzige
Instrument, das dem Interessenten Aufschluss über die energetische
Qualität des Gebäudes gibt. Seit 2014 stuft der Energieausweis die
energetische Qualität auch anhand von Energieeffizienzklassen ein. Im
Rahmen der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz
(NAPE) ist auch die Stärkung des Energieausweises ein Thema.
Die von der dena geführte Energieeffizienz-Expertenliste
www.energie-effizienz-experten.de ist die zentrale Datenbank, mit der
Hausbesitzer nach qualifizierten Energieberatern suchen können.
Weitere Informationen der dena zum Energieausweis unter
www.zukunft-haus.info/energieausweis.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein,
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
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