(ots) -
Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz unterstützt ein
wegweisendes Modellprojekt des Schweizer Architekten Franz Oswald und
der Zürcher Cooperative Nestown in der Region Amhara im Norden
Äthiopiens: die Entstehung einer völlig neuen Stadt für bis zu 15'000
Bewohner, der Zukunftsstadt "Buranest". Hier entwickeln Bauern alles,
vom innovativen Haus aus lokalem Holz, Erd-Stroh-Ziegeln, Wellblechen
bis zur Versorgungsinfrastruktur, für eine marktfähige und sich
selbst tragende Stadt, die ihren Eigenbedarf sichert und zugleich zu
einem Wirtschaftsmotor für die ganze Region wird. Das Projekt
Buranest steht damit in direktem Kontrast zu den menschenunwürdigen
Folgen, die die Urbanisierung in Äthiopien oft verursacht, und dient
als Vorbild einer nachhaltigen Stadtstruktur. Die Schweizer Stiftung
unterstützt die künftigen Bewohner in der Entwicklungsphase beim
Aufbau einer tragfähigen Infrastruktur und bei der
landwirtschaftlichen Weiterbildung. Grundlage des Modellkonzepts ist
die Eigenverantwortung der äthiopischen Landwirte im Rahmen neu
etablierter, genossenschaftlicher Strukturen, die neben dem Bau der
Häuser auch die Ertrag bringende Felderwirtschaft und den Aufbau von
lokalem Gewerbe umfasst. Josefine Kamm, Geschäftsführerin Menschen
für Menschen Schweiz: "Buranest ist ein hochinnovatives Stadt- und
Wirtschaftskonzept, das zeigt, dass städtische Konzepte
funktionieren, wenn sie nachhaltig und in sich geschlossen angelegt
sind. Die Bewohner können sich hier eigenständig aus der Armut
herausarbeiten - und als Vorbild für die Entwicklung ganz Äthiopiens
dienen."
Knappes Ackerland, miserable Lebensbedingungen und sinkende
Zukunftschancen - dies sind nur einige der katastrophalen Folgen der
Überbevölkerung in Äthiopien. Allein in den letzten 25 Jahren hat
sich die äthiopische Bevölkerung verdoppelt. Auf der Suche nach einem
besseren Leben fliehen immer mehr Menschen vom Land in die Stadt. In
den unkontrolliert wachsenden Städten herrschen oft lebensbedrohliche
Hygienebedingungen und Mangelernährung. Das Stadtbauprojekt Buranest
setzt genau an dieser Stelle an und bietet den Rahmen für ein
menschenwürdiges Leben Tausender Bewohner. Dabei bauen einfache
Bauern der Amhara-Region, die bislang kaum überleben konnten, "ihre
Stadtkooperativen" unter Anleitung der Schweizer Nestown Group in
Zusammenarbeit mit äthiopischen Partnern und mit Unterstützung von
Menschen für Menschen Schweiz. Franz Oswald, Architekt und Initiator
von Nestown: "Wir liefern mit unserem Konzept eine Art Schachbrett
und eine Spielanleitung. Aber die Züge müssen die künftigen
Stadtbewohner selbst machen."
Buranest - ein Modell für echte Entwicklung
Die Eigenverantwortung und die solidarische Partizipation der
äthiopischen Landwirte bilden somit die Grundlage der Zukunftsstadt.
Der Bau innovativer Häuser aus lokalen Materialien, Wellblech und mit
neu angepasster Bautechnik liegt ebenso in der Verantwortung der
äthiopischen "Pioniere" wie die Ertrag bringende Bewirtschaftung von
Feldern und die Aus- und Weiterbildung der Stadtbewohner. Das Konzept
umfasst doppelstöckige Reihen-Einfamilienhäuser, die sich unter einem
grossen Dach befinden. In diesem wird wiederum Wasser gesammelt, das
für die Feld- und Viehwirtschaft genutzt wird. Ein angegliederter
Modellgarten sichert das Fortkommen der Plan-Stadt - Neubürger werden
zu Landwirten, Zimmerleuten, Maurern und Handwerkern ausgebildet. Mit
dem Aufbau von lokalem Gewerbe und einem Markt wirkt die Stadt als
Lebensgrundlage für die Bewohner selbst, aber auch für das gesamte
Umland. Menschen für Menschen Schweiz unterstützt die Einwohner in
Buranest vor allem beim Aufbau der lebenswichtigen
Bewässerungsanlagen für Obst- und Gemüsefelder der "integrierten
Stadtlandwirtschaft", damit ein ganzjähriger Anbau gesichert ist.
Ausserdem setzt die Stiftung Fortbildungsmassnahmen um und zeigt
innovative Wege der Armutsbekämpfung auf, um die Stadt zu einem
tragfähigen Vorbild für ganz Äthiopien zu machen.
Die ersten Häuser des ersten Bauabschnitts befinden sich im Bau,
im Januar 2016 sollen die ersten Familien einziehen.
Alle Informationen rund um die Plan-Stadt Buranest sind online
unter www.menschenfuermenschen.ch und im aktuellen Nagaya Magazin
unter www.menschenfuermenschen.ch/category/nagaya-magazine/
verfügbar.
Pressekontakt:
Herr Kelsang Kone, Leiter Kommunikation
k.kone(at)mfm-schweiz.ch, Tel.: +41 43 499 10 60