PresseKat - Weniger statt mehr

Weniger statt mehr

ID: 1274812

Weniger statt mehr

(pressrelations) - Die Banken im Euroraum haben die Kreditvergabe an Unternehmen und Privathaushalte in den vergangenen Jahren reduziert, während sie mehr Geld in Staatsanleihen gesteckt haben. Das könnte gefährlich werden, wie der "Bankenmonitor 2015" des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt.

Der Fehler liegt im System: Noch immer dürfen Europas Banken Staatsanleihen der Euroländer kaufen, ohne dafür Eigenkapital aufzuwenden. Kredite an Firmen und Privatpersonen sind hingegen nur mit ausreichend Eigenkapital möglich. Zudem gibt es für den Kauf von Staatsanleihen keine sogenannte Großkreditbeschränkung, die Banken verbietet, zu viele Anleihen eines Staates zu erwerben. Die Niedrigzinsen tun ein Übriges, um den Kauf von Staatsanleihen rentabler als die Kreditvergabe zu machen.

Der IW-Bankenmonitor zeigt auch, dass der staatlich verordnete Eigenkapitalaufbau der Banken dazu geführt hat, dass sie der Wirtschaft weniger Geld zur Verfügung stellen als früher. Dadurch kommt die Konjunktur im Euroraum nur langsam in Schwung: "Wenn sich Unternehmen nur schwer Geld leihen können, können sie nicht investieren und das Wachstum bleibt auf der Strecke", sagt IW-Finanzexperte Markus Demary.

Für die Finanzexperten des IW Köln gibt es nur einen Weg aus der Misere: Zum einen müssen Staatsanleihen risikoabhängig mit Eigenkapital unterlegt werden. Zum anderen ist eine Großkreditbeschränkung bei Staatsanleihen nötig. Das IW empfiehlt, das Engagement für einen einzelnen Schuldner auf 25 Prozent des Eigenkapitals zu deckeln, so wie es schon heute bei Krediten an Wirtschaftsunternehmen üblich ist.

An anderer Stelle wäre es laut IW Köln allerdings sinnvoll, die Regulierung zu lockern: Der Bankenmonitor belegt, dass einlagenstarke sowie profitable Banken mehr Kredite vergeben als die weniger profitable Konkurrenz. Denn die profitablen Banken sind den Risiken des Kapitalmarktes weniger stark ausgesetzt und sie können leichter Eigenkapital aufbauen. "Die Bankenregulierung sollte deshalb die Profitabilität der Banken nicht zu sehr einschränken", so IW-Experte Demary.






Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
Konrad-Adenauer-Ufer 21
50459 Köln
Deutschland

Telefon: 0221 4981-1
Telefax: 0221 4981-533

Mail: presse(at)iwkoeln.de
URL: www.iwkoeln.de

Unternehmensinformation / Kurzprofil:
PresseKontakt / Agentur:

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
Konrad-Adenauer-Ufer 21
50459 Köln
Deutschland

Telefon: 0221 4981-1
Telefax: 0221 4981-533

Mail: presse(at)iwkoeln.de
URL: www.iwkoeln.de



drucken  als PDF  an Freund senden  Illegales Tropenholz in Gartenstuhl und Spatenstiel - EU-Holzhandelsverordnung mit großen Lücken Problem erkannt? Gefahr gebannt??
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 13.10.2015 - 13:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1274812
Anzahl Zeichen: 2636

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Weniger statt mehr"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Misstrauen in Krisenländern ist hoch ...

Krisen wie die an den weltweiten Finanzmärkten oder in der Europäischen Währungsunion haben eines gemeinsam: Mangelndes Vertrauen hat sie ausgelöst oder zumindest merklich verstärkt. Aktuell wird das am Beispiel Griechenland deutlich, wie der ...

Alle Meldungen von Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln