(ots) - Klare Ansage
Wenn etwas unsere Bundeskanzlerin auszeichnet, dann ist es eine
bemerkenswerte Gelassenheit auch in Zeiten krisenhafter Zuspitzungen.
Während manche Kommunen unter dem Ansturm von Flüchtlingen an ihre
organisatorischen und finanziellen Grenzen stoßen, während sich
Ausländerhass sogar in offenen Anfeindungen gegenüber Angela Merkel
entlädt, bewahrt sie selbst in dieser aufgeheizten Lage eine Ruhe,
die angesichts der akuten Herausforderungen an Politik und
Gesellschaft fast unwirklich anmutet. Lange hat die Kanzlerin
geschwiegen und zugewartet, nun aber findet sie Worte, die an
Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Es ist müßig, noch
darüber zu streiten, ob Angela Merkel nicht wesentlich früher aus der
Deckung hätte kommen müssen - ja, hätte sie. Ob uns damit die
verstörenden Bilder von brennenden Flüchtlingsunterkünften oder die
Parolen rechter Hetzer aus den letzten Wochen erspart geblieben
wären, sei dahingestellt. Wichtig ist, dass sich Angela Merkel jetzt
endlich an die Spitze der Bewegung der Anständigen stellt, als
Krisenmanagerin, Mutmacherin und Integrationsbeauftragte. Politische
Führung heißt, Verantwortung zu übernehmen, klare Kante zu zeigen und
Orientierung zu geben. Das sind nicht gerade die Lieblingstugenden
der Kanzlerin. Aber in dieser Lage sind sie gefordert wie selten. Als
unmissverständliche Signale nach innen wie nach außen.
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