WAZ: Europa macht die Schlepper stark. Kommentar von Frank Preuß zu Schleusern
(ots) - Das Geschäft der Schleuser ist ein schmutziges. Und
wer im letzten, im vielleicht schlimmsten Fall an das Martyrium von
71 Menschen denkt, die auf eine bessere Zukunft hofften und in einem
Lastwagen auf einem Autobahn-Parkstreifen in Österreich elendiglich
ihr Leben ließen, der ruft den Krieg aus gegen Schlepperbanden und
freut sich über jede Verhaftung. Der Zorn auf die Geschäftemacher
darf aber nicht die Tatsachen vernebeln. Sie erfüllen mit ihrem
Angebot eine Nachfrage. Und die ist gewaltig, weil die Menschen raus
wollen aus ihren Ländern und die Sicherheit Europas suchen. Sie haben
in aller Regel gar keine andere Wahl, als sich Schleusern
anzuvertrauen. Schuld daran ist Europa. Es ignoriert den Hilferuf,
hat zwischen 2007 und 2013 lieber zwei Milliarden Euro für
Nato-Stacheldrahtzäune und andere Abwehrsysteme ausgegeben. Es mutet
selbst den kriegsgeplagten Syrern zu, illegal einzureisen, ihr Hab
und Gut dafür zu opfern und ihr Leben zu riskieren. Der Kampf gegen
Schlepper ist nicht von der Polizei zu gewinnen, sondern nur, wenn
man ihnen die Arbeitsgrundlage entzieht.
Wer ist nun zynischer - die Schleuser oder die Entscheider in den
europäischen Regierungen?
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 28.08.2015 - 19:04 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1255363
Anzahl Zeichen: 1492
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Europa macht die Schlepper stark. Kommentar von Frank Preuß zu Schleusern"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
(
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...