(ots) - Immer dann, wenn Tiere im Spiel sind, arten
sachliche Diskussionen in emotionale Grundsatzentscheidungen aus. Das
gilt auch für die Debatte um die Kennzeichnung von Pferden. Die
jahrhundertealte Tradition des Schenkelbrands steht der seit 2009
geltenden Chip-Pflicht gegenüber. Viele Zuchtverbände, Pferdehalter
und Veterinäre gehen davon aus, dass Brandzeichen lediglich einen
kurzen Schmerz verursachen. Mikrochips können hingegen auch nach der
Kennzeichnung noch Schmerzen durch Entzündungen oder andere Folgen
der Injektion verursachen. Kritiker der Brandzeichen glauben, dass
heiße Eisen auf der Haut stärkere Schmerzen verursachen als die
schnelle Injektion eines reiskorngroßen Mikrochips. Sicher ist nur:
Was in einem gebrandmarkten Tier vorgeht, weiß niemand. Das gilt für
Befürworter der Brandzeichen ebenso wie für die Gegner. Sicher ist
auch, dass beide Prozeduren nicht optimal sind. Da aber bereits eine
europaweite Chip-Pflicht besteht, sind Brandzeichen, zumindest für
die Kennzeichnung der Pferde, überflüssig. Wegen der
Kennzeichnungspflicht müssen Pferde Schmerzen erleiden. Ein
unlösbares Dilemma? Nein, wenn Veterinäre, Pferdehalter,
Zuchtverbände und Tierschützer die Energie, die sie in die emotionale
Debatte stecken, in die Entwicklung einer schmerzfreien Alternative
investieren.
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