(ots) - Mit der Vergabe der begehrten Gold-, Silber- und
Bronzemedaillen ist die 43. Berufsweltmeisterschaft, WorldSkills
2015, gestern Nacht in Sao Paulo beendet worden.
Die beiden deutschen Betonbauer Dennis Behrens (20) aus Scheeßel
in Niedersachsen und Pascal Gottfried (21) aus Rattelsdorf in Bayern
holten im Skill "Concrete Construction Work", der erstmals bei einer
Weltmeisterschaft durchgeführt wurde, die Silbermedaille.
Mit seiner Ausbildung als Betonbauer setzte der Deutsche Meister
2014 Dennis Behrens eine Familientradition fort. Er ist bereits die
vierte Generation im Baugewerbe und hat einfach Spaß am Handwerk.
"Mein Beruf ist sehr vielfältig und man sieht, was man geschafft
hat".
WorldSkills war für den 20jährigen eine "einmalige Erfahrung". Das
Bestmögliche umzusetzen - eine Herausforderung, die Pascal Gottfried
mag, nicht nur an seinem Beruf, sondern auch beim Projekt
WorldSkills. Den deutschen Vizemeister 2013 reizte die anspruchsvolle
Aufgabenstellung in Sao Paulo und die damit verbundenen fachlichen
wie mentalen Anforderungen. Seine Ausbildung hat Gottfried bei der
RAAB Baugesellschaft mbH & Co. KG in Ebensfeld gemacht und ist dort
als Geselle im Brückenbau tätig. Er mag an seinem Beruf, dass man
viel draußen ist, immer andere Gebäude und Konstruktionen entstehen
und somit die Vielfalt erhalten bleibt.
Am Ende hat es nicht zu Gold gereicht, aber die beiden jungen
Betonbauer freuen sich auch über die Silbermedaille sehr: "Schon
dabei gewesen zu sein, ist cool; mit einer Medaille nach Hause zu
fahren, umso mehr."
Experte der Betonbauer ist Werner Luther, auch für ihn waren die
WorldSkills Neuland. Bislang war der Geschäftsführende Gesellschafter
der Eigner Bauunternehmung GmbH aus Nördlingen und Obermeister der
Bauinnung Donau-Rieß nur bei den nationalen Meisterschaften als
Vorsitzender der Bewertungskommission aktiv. Luther hatte sich für
seine Tätigkeit einen fairen Wettbewerb zum Ziel gesetzt, bei dem der
Beste gewinnen möge.
Die Teilnehmer hatten in dem viertägigen Wettbewerb zwei Aufgaben
zu erfüllen, nämlich eine Liege aus Beton herzustellen und ein
Widerlager für eine Brücke zu bauen. Die Betonliege bestand aus
glattem Sichtbeton, sie war geschwungen und hochkant geschalt,
bewehrt und betoniert. Die besondere Schwierigkeit hierbei waren die
Rundungen, die exakt und sauber geschalt werden mussten "Wie bei
allen Wettbewerben zählen vor allem Maßgenauigkeit. Dieses gilt hier
auch für die Bewehrung. Der Beton muss am Ende wunderbar glatt sein."
So der deutsche Experte Werner Luther.
Das Widerlager der Brücke, vergleichbar einer Stützmauer am
Brückenanfang, wurde mit Systemschalung gebaut. Eine Besonderheit
bildete eine Aussparung, die aus Schalungsplatten hergestellt wurde.
Die Querriegel, Betonbühnen und Abspannungen stellten mit ihren
verschiedenen Maßen eine besondere Herausforderung dar. Dr.-Ing.
Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des
Deutschen Baugewerbes, der das Team nach Sao Paulo begleitet hatte,
gratulierte den Betonbauern: "Allein schon sich diesem Wettbewerb zu
stellen, war eine Herausforderung für sich, die Sie mit Bravour
gemeistert haben. Sie haben das deutsche Baugewerbe in Brasilien
hervorragend vertreten. Dafür danke ich Ihnen. Aufgrund Ihrer soliden
Ausbildung waren Sie in der Lage die Wettbewerbsaufgaben mit bestem
Erfolg zu lösen. Sie sind wahre Botschafter Ihres Handwerks." Das
Nationalteam des Deutschen Baugewerbes, das in fünf Wettbewerben
angetreten war, schnitt mit einer Gold- und zwei Silbermedaillen
äußerst erfolgreich ab. Die Wettbewerbe gingen über vier Tage, in
denen die sechs jungen Männer des Nationalteams des Deutschen
Baugewerbes ihr ganzes Können unter Beweis stellen mussten. Neben
Silber an die beiden Betonbauer holte Simon Rehm (22) aus Weinsfeld
bei Hilpoltstein in Bayern Gold sowie Lukas Prell (22) aus Aldenhoven
in Nordrhein-Westfalen die Silbermedaille. Marco Bauschke (21),
Maurer, aus Drelsdorf in Schleswig-Holstein und Tim Welberg (20),
Fliesenleger, aus Ahaus in Nordrhein-Westfalen erhielten für ihre
großartigen Leistungen eine Medallion for Excellence.
Mit knapp 1200 Teilnehmern war "WorldSkills 2015" in Sao Paulo der
größte Berufswettbewerb aller Zeiten. In 50 offiziellen
Wettbewerbsdisziplinen zeigten die Teilnehmer aus 59 Ländern
Bestleistungen und kämpften um Gold, Silber und Bronze. Die Besten
der Besten aus aller Welt, die nicht älter als 22 Jahre alt sein
dürfen, zeigten extrem hohes fachliches Können. Am Ende entschieden
Präzision und Genauigkeit sowie Nervenstärke und Konzentration über
den Erfolg. Aus Deutschland stellten sich 41 Teilnehmer und
Teilnehmerinnen in 37 Berufen den Wettbewerben. Sie bilden die
deutsche Berufe-Nationalmannschaft von WorldSkills Germany.
Fotos zum Wettbewerb finden Sie auf unserer Webseite: www.zdb.de
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