(ots) - "Lindenstraßen"-Produzent Hans W. Geißendörfer hat
Marie-Luise Marjan mit der Figur "Mutter Beimer" ein Angebot gemacht,
das sie nicht ablehnen konnte - obwohl die Umstände alles andere als
glamourös waren. Das erzählte die Schauspielerin im Gespräch mit der
"Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Mittwochausgabe).
Demnach wurde sie 1985 kurzfristig nach München zu einem Gespräch
mit Geißendörfer beordert. Der Regisseur und Produzent hatte in der
bayerischen Landeshauptstadt nur ein winziges Büro. Wie sich Marjan
erinnert, habe Geißendörfer zu ihr gesagt: "Ich kann ihnen nur eine
Tasse Kaffee anbieten. Das ist hier ein Ein-Männer-Haushalt." Marjan
weiter: "Während der Kaffee zubereitet wurde, ging Hans Geißendörfer
in ein Nebenzimmer und kam mit 20 (Dreh-)Büchern zurück. Und er
meinte: ,Alle sagen, Sie sind Mutter Beimer. Und nun spielen Sie in
Gottes Namen diese Rolle!' Ich protestierte lachend und sagte: "Ich
muss doch erst einmal die Bücher lesen!"
Einen Moment lang drohte das Gespräch zu scheitern. Marjan: "Als
ich sah, dass ich die Rolle auf Bayerisch spielen sollte, habe ich
abgewunken. Das einzige, was ich ihm anbieten konnte, war ein
Ruhrgebietsakzent. Hans W. Geißendörfer sagte nur: ,Machen Sie mit
der Rolle, was Sie wollen! Aber spielen Sie sie!'"
Marjan wird am Sonntag 75 Jahre alt.
Die ARD-Serie "Lindenstraße" feiert in diesem Herbst ihr
30-jähriges Bestehen.
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