(ots) - Wer musste nicht weinen, als Bambis Mutter
erschossen wurde? Von nun an blieb das Hirschbaby beim Vater, der
nach einigem Zögern seine "Vaterpflichten" entdeckte und Bambi
aufzog. Soviel Glück wie der tierische "Kinder-Star" im gleichnamigen
Film "Bambi" hat kein Rotwildkalb in freier Wildbahn! Ein Kalb, das
im ersten Lebensjahr die Mutter verliert, hat kaum Überlebenschancen.
"Verwaiste Rotwildkälber holen den Verlust, der durch den Tod des
Alttieres entsteht,nicht mehr auf", sagt Dr. Andreas Kinser von der
Deutschen Wildtier Stiftung. Zum Beginn der Rotwildjagd jetzt im
August fordert die Deutsche Wildtier Stiftung alle Jäger auf, den
Abschuss eines Elterntieres niemals billigend in Kauf zu nehmen.
Die Kälber des Rotwildes werden meistens im Juni geboren und bis
in den September gesäugt. Danach sind sie zwar physisch unabhängig,
die soziale Bindung zwischen Alttier und Kalb geht beim Rotwild aber
weit über die Säugezeit hinaus. Aus psychischer Sicht benötigen
Kälber die Führung durch das Muttertier mindestens bis zum Ende des
ersten Lebensjahres. "Verwaiste Rotwildkälber werden aus dem Rudel
verstoßen, das Fell wird struppig, die Haare stumpf und die
körperliche Entwicklung stagniert", erklärt Kinser. In Gehegen wurde
beobachtet, dass Kälber auch dann an Gewicht verlieren, wenn sie erst
im Spätwinter verwaisen. "Gerade bei der Jagd auf weibliches Wild
muss sich der Jäger sicher sein, dass er kein zur Aufzucht
notwendiges Muttertier erlegt," sagt Dr. Andreas Kinser "Das ist
nicht nur Gesetz, sondern gehört zur Jagd-Ethik und unterliegt der
Verantwortung eines jeden Jägers!"
Unter dem Titel "Gestresst, Verwaist und Eingesperrt" hat die
Deutsche Wildtier Stiftung den Tagungsband zu ihrem 7.
Rotwildsymposium zum Thema "Jagd-Ethik" veröffentlicht. Die Beiträge
behandeln zum einen die Doppelmoral im Umgang mit Rotwild und zum
anderen die ethischen Prinzipien in der Jagdpraxis. Ein Thema ist der
Muttertierschutz.
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
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