(ots) -
"Im Jahr 2014 wurden bundesweit 103.731 Arbeitsunfälle auf den
Baustellen registriert". Das berichtete Klaus-Richard Bergmann,
Hauptgeschäftsführer der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG
BAU) am 03. August 2015 in Berlin. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies
ein Rückgang um 1,4 Prozent und ein Minus von gut 16 Prozent seit den
letzten zehn Jahren. 2005 verzeichnete die Bauwirtschaft fast 20.000
Arbeitsunfälle mehr als 2014. Damit setzt sich der Langzeittrend
sinkender Zahlen von Arbeitsunfällen fort. Die Abnahme der Unfälle
erklärte Bergmann vor allem mit einer verbesserten Organisation des
Arbeitsschutzes in vielen Betrieben.
Die Quote der Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter, die den
realen, konjunkturbereinigten Trend beim Unfallgeschehen zeigt, ist
2014 gegenüber dem Wert von vor zehn Jahren um 16,6 Prozent gesunken.
Der positive Trend spiegelt sich auch bei den tödlichen
Arbeitsunfällen wider: 81 Menschen kamen im Jahr 2014 bei der Arbeit
ums Leben, 32 weniger als noch vor zehn Jahren.
Stark abgenommen hat auch die Zahl der neuen Arbeitsunfallrenten,
in denen sich besonders schwere Arbeitsunfälle ausdrücken, die zu
dauernden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen: 2.314 neue
Arbeitsunfallrenten verzeichnete die BG BAU im Jahr 2014, das waren
148 weniger als im Vorjahr und 32 Prozent weniger als noch vor zehn
Jahren.
Dennoch ist das Unfallrisiko in der Bauwirtschaft höher als in
vielen anderen Branchen der gewerblichen Wirtschaft. Hauptsächliche
Unfallereignisse waren laut BG BAU Stürze oder Abstürze, etwa von
Leitern, Gerüsten oder Dächern und der Kontrollverlust über
Maschinen, Fahrzeuge und Werkzeuge. Zudem geschehen auch viele
Unfälle durch Stolpern und Stürzen sowie durch kippende Teile oder
herabfallende Gegenstände.
"Sinkende Unfallzahlen bedeuten vor allem weniger menschliches
Leid, denn jeder einzelne Unfall ist einer zu viel und tragisch für
die Betroffenen und ihre Angehörigen", sagte Bergmann. Außerdem sind
weniger Unfälle ein Beitrag zur Kostenentlastung der
Mitgliedsunternehmen: Unfälle ziehen hohe finanzielle Aufwendungen
nach sich, durch Behandlungskosten, krankheitsbedingte
Lohnfortzahlungen und den notwendigen Einsatz von zusätzlichem
Personal. "Deshalb ist die systematische Ermittlung der
Unfallursachen ein Schwerpunkt der Präventionsarbeit der BG BAU, um
möglichst viele Unfälle mit zielgerichteten Aktivitäten von
vornherein verhindern zu können", betonte Bergmann.
Der Grund für den langfristig rückläufigen Trend der Unfallzahlen,
so Bergmann, "ist vor allem die auf Zielgruppen bezogene
Präventionsarbeit im Zusammenwirken zwischen unseren
Mitgliedsbetrieben, Innungen, Verbänden und der BG BAU." Beispiele
für Aktivitäten mit nachhaltiger Wirkung waren und sind über Jahre
laufende Präventionskampagnen wie "Absichern statt Abstürzen" und die
Teilnahme an der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA)
von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern. Eine große Rolle
spielen zudem die Beratung und Fortbildung verantwortlicher
Führungskräfte und Arbeitsschutzexperten in den Unternehmen. Ebenso
wichtig ist die Baustellenüberwachung und dass auf Verstöße gegen
Arbeitsschutzbestimmungen Sanktionen folgen können. Die
Aufsichtspersonen der BG BAU haben im Jahr 2014 weit über 200.000
Betriebsbesichtigungen durchgeführt.
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