(ots) - Wenn Frauen die Hälfte der Bevölkerung stellen,
aber nur 20 Prozent der Abgeordneten, dann passt etwas nicht. Zufall?
Sicher nicht. Mangelndes Interesse? Wirkt als Argument befremdlich,
weil es in der Regel von Männern angeführt wird.
Der Landesfrauenrat sieht das Problem beim Ein-Stimmen-Wahlrecht.
Das alleine kann es aber auch nicht sein, schließlich sind die
Gemeinderäte auch nicht gerade mit Frauen überfüllt. Dabei könnten
hier die Wähler weibliche Kandidaten nach vorne wählen - theoretisch.
Richtig ist, dass das baden-württembergische Wahlrecht der
Parteibasis eine starke Stellung einräumt. Und die Basis ist
überwiegend männlich. Daran etwas zu ändern, sollten die Parteien
selbst das größte Interesse haben.
Alleine die Parole, Frauen in den Fokus zu rücken, wie es die CDU
getan hat, reicht jedenfalls nicht aus. Gerade wer starre
Frauenquoten ablehnt, sollte den Beweis erbringen, dass freiwillige
Verpflichtungen fruchten. Das ist derzeit nicht in Sicht.
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