(ots) - Wer herausragen will, muss effektiv und dabei
besonders effizient sein. Für Viele heißt das auch, mit möglichst
wenig Schlaf auszukommen. Das gilt für Erwachsene ebenso wie für
Jugendliche. Denn oftmals übernehmen oder toppen Jugendliche die
schlechten Gewohnheiten ihrer Eltern: Sie schlafen ebenfalls
regelmäßig zu wenig oder machen die Nacht zum Tag. Sie zeigen sich in
der Folge aggressiv, unkonzentriert, leistungsschwach. Und mit diesen
Symptomen kommen sie in die Ergotherapie. "Wir Ergotherapeuten gehen
auf die speziellen Bedürfnisse des Einzelnen ein. So schaffen wir es,
dass derjenige sich verstanden fühlt. Gerade bei Jugendlichen ist das
der Schlüssel zum Erfolg.", erklärt Claudia Merklein de Freitas vom
DVE (Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.).
Erholsamer Schlaf ist wichtig für das Wohlbefinden, das ist
unbestritten. Und dennoch wissen die meisten Menschen aus eigener
Erfahrung wie sich Schlafmangel anfühlt: Die kognitiven Fähigkeiten
wie zum Beispiel das Denken, die verschiedenen Ebenen der Wahrnehmung
und die Sprache sind dadurch beeinträchtigt. Und je größer das
Schlafdefizit, desto stärker sind die Leistungseinschränkungen zu
spüren. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse verschiedener Studien
übereinstimmend, dass zu wenig Schlaf deutliche gesundheitliche
Risiken nach sich zieht. In körperlicher Hinsicht sind unter anderem
Adipositas, also starkes Übergewicht, Diabetes oder
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu nennen. Auch die Psyche bleibt nicht
verschont - dauerhafter Schlafmangel führt in die Krise.
Ergotherapeuten fördern Bereitschaft und Motivation Jugendlicher
Meist ist den betroffenen Jugendlichen - ebenso wie deren Eltern -
nicht bewusst, dass sie unter Schlafmangel leiden. Die Folgen wie
Verhaltensprobleme, fehlende Konzentrationsfähigkeit oder ein
gestörter Tagesablauf geben dann Anlass, professionelle Hilfe zu
suchen. Erste Anlaufstelle ist häufig der Haus- oder Kinderarzt, der
Ergotherapie verordnen kann. Denn hier schaut man hinter die
Kulissen: Ergotherapeuten befragen zunächst ihre Klienten in aller
Genauigkeit. Mithilfe sogenannter Assessments - das sind
ausgeklügelte Fragebogen - schaffen sie es, die wahren Ursachen für
die äußeren Symptome herauszufinden. "Jugendliche in der Pubertät
entwickeln zum Teil unglaubliche Ideen oder Angewohnheiten. Und sie
verheimlichen das oft so geschickt, dass das Umfeld nichts ahnt.
Manche schleichen sich sogar aus dem Haus, sobald die Eltern
schlafen.", weiß die Ergotherapeutin Claudia Merklein de Freitas zu
berichten. So stellen die Eltern zwar häufig Veränderungen bei ihrem
Nachwuchs fest, sie können diese aber nicht zuordnen. Auch wenn
Eltern immer alles versuchen und ihr Bestes geben, um der Lage Herr
zu werden: Die häusliche Situation mit pubertären Jugendlichen
eskaliert in vielen Familien. Die Erwachsenen werden zum Feindbild
Nummer eins, gerade dann, wenn die Jugendlichen sich kontrolliert und
bevormundet fühlen. "Um dieses Missverhältnis wieder gerade zu
rücken, schaffen wir Ergotherapeuten zunächst eine Vertrauensbasis,
führen anfangs vor allem Gespräche. Denn wir können etwas mehr
Verständnis für die Situation der Jugendlichen zeigen als die Eltern,
die oft emotional wahnsinnig belastet sind.", berichtet die
Ergotherapeutin weiter. So gelingt es, bei den Jugendlichen die
Bereitschaft und Motivation für die Behandlung herbeizuführen.
Ergotherapeuten beziehen Eltern ein, bauen eine Brücke zu den
Jugendlichen
Das Thema Schlaf ist ein häufig wiederkehrender Streitpunkt mit
den Eltern; manchmal schon bei kleineren Kindern, mit Jugendlichen
oft umso heftiger. Hinzu kommen mittlerweile die Medien: Unter der
Bettdecke lesen war gestern. Heute sind es Smartphones oder Laptops,
die heimlich ins Bett geschmuggelt werden. "Nur" chatten ist dabei
noch harmlos. Bestimmte Spiele sind ein Trigger, wühlen auf und
verhindern so einen erholsamen Schlaf - auch wenn die Jugendlichen
dies gerne abstreiten. Doch Ergotherapeuten sind darin geschult,
geschickte Fragetechniken anzuwenden. Im günstigen Fall gelangen die
Teenager selbst zu der Erkenntnis, dass sie ihr Schlafverhalten
ändern müssen Aber es gibt auch Fälle, die an die Grenze zur
Mediensucht gehen. "Es ist ein zentraler Ansatz der Ergotherapie, das
Umfeld, also hier die Eltern, ins Boot zu holen. Wenn sie wissen, wie
sie mit ihrem Kind in dieser besonders schwierigen Lebensphase
geschickt umgehen können, greift meine ergotherapeutische Behandlung
optimal. Die Jugendlichen selbst lernen ebenso wie ihre Eltern
Strategien, die sie immer wieder, auch in künftigen Krisen, anwenden
können.", veranschaulicht die Ergotherapeutin Merklein de Freitas,
weshalb die Ergotherapie nachhaltig wirken und langfristig Erfolg
zeigen kann. Und als weiteren Effekt das Verhältnis zwischen Eltern
und Kindern verbessert.
Informationsmaterial zu den Behandlungsfeldern der Ergotherapie
erhalten Interessierte bei den Ergotherapeuten vor Ort; diese sind
über die Therapeutensuche im Navigationspunkt "Service" des DVE
(Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.) auf
https://www.dve.info/ zu finden.
Pressekontakt:
Angelika Reinecke, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des DVE e.V.
Telefon: 033203 - 80026, E-Mail: a.reinecke(at)dve.info