(ots) - Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses des
Abgeordnetenhauses zum Großflughafen BER, Martin Delius (Piraten),
hat in einer Zwischenbilanz für die in Berlin erscheinende
Tageszeitung »neues deutschland« (Mittwochsausgabe) das Bild eines
Scheiterns auf mehreren Ebenen und eines massiven Kontrollverlusts
dargestellt. Das Scheitern des BER »zog sich über Jahre hin und wurde
bestärkt durch den Umstand, dass die obersten Aufseher Warnungen
ignorierten, Warner aus dem Projekt entfernten, strukturelle
Fehlentscheidungen nicht revidierten und immer wieder Entscheidungen
trafen, die die Projektrisiken weiter verschärften«, schreibt Delius.
Bereits 2008 seien Warnungen des Beratungsunternehmens
»Drees&Sommer«, die einen vorläufigen Baustopp forderten, ignoriert
worden. "Drees&Sommer« seien nicht weiter beschäftigt worden. Dass
»kritische Stimmen« überhört wurden, dafür seien nicht zuletzt auch
die beiden Ex-Geschäfsführer Rainer Schwarz und Manfred Körtgen
verantwortlich gewesen, so Delius. Neben der Leitung der
Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg kritisiert Delius aber auch
den Aufsichtsrat, insbesondere seine Berliner Mitglieder.«Die
Berliner Vertretung im Aufsichtsrat machte es nicht stutzig, als die
Geschäftsführung anfing, Schreiben des Bauordnungsamtes »zwischen den
Zeilen« zu lesen«, schreibt Delius. Und:«Der BER hätte 2012 wohl auch
mit einer funktionierenden Entrauchungsanlage nicht ordentlich in
Betrieb gehen können.« Seinen endgültigen Abschlussbericht will der
Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses zum BER Anfang 2016
vorlegen.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715