(ots) - Greenpeace-International-Chef Kumi Naidoo setzt
beim kommenden G7-Treffen im Kampf gegen die Erderwärmung auf
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Sie als Gastgeberin in Elmau
könnte gerade in Hinblick auf die Pariser Klimaverhandlungen im
Herbst ein wichtiges Zeichen setzen", sagt Naidoo im Interview mit
der Tageszeitung "neues deutschland" (Samstagausgabe). Zwar hätte die
Regierungschefin in der Vergangenheit und auch jetzt mehr gegen den
Klimawandel tun müssen. Doch verkenne die "berechtigte Kritik an Frau
Merkel" Naidoo zufolge das große Problem, das man derzeit weltweit
mit der Erderwärmung habe. "Und in Sachen Energiewende ist die
Kanzlerin sicherlich eine der fortschrittlichsten Staats- und
Regierungschefs, die wir weltweit haben", so der Umweltaktivist.
Seine Organisation setzt sich dafür ein, dass ab dem Jahr 2050
Energie nur noch aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Dies sei
auch "absolut realistisch", wenn es dafür den politischen Willen
gebe, so Naidoo. In diesem Zusammenhang kritisiert er, dass
erneuerbare Energien kaum staatlich gefördert werden, während die
klimaschädliche fossile Energieindustrie auch heute noch Subventionen
in Höhe von 5,3 Billionen US-Dollar jährlich erhält. "Viele unserer
Regierungen sind völlig von der Erdöl-, Kohle- und Gaslobby
beherrscht, die mit dem jetzigen Energiesystem riesige Profite machen
und immer wieder behaupten, dass eine Welt ohne fossile Energieträger
nicht erreichbar sei", erklärt Naidoo.
In Hinblick auf die Debatte um eine Sonderabgabe für besonders
klimaschädliche Kohlekraftwerke setzt sich Naidoo dafür ein, diese
"ohne Abstriche" einzuführen, da Deutschland sonst seine
selbstgesteckten Klimaziele nicht erreichen werde.
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