(ots) - Kommentar von Thomas Reisener
Juristisch ist der Vorwurf der EU-Kommission langweilig: Sie
verklagt Deutschland, weil unsere Behörden die Sicherheitskontrollen
an den Flughäfen ihrer Ansicht nach zu wenig überwachen. Nun wird ein
Gericht überprüfen, ob Deutschland tatsächlich gegen Auflagen
verstößt oder nicht - im Grunde nicht mehr als ein technischer
Vorgang. Spannender ist die aus diesem Anlass jetzt wieder
diskutierte politische Forderung nach einer Verschärfung der
Flughafen-Kontrollen. Mehr Körperscanner? Systematische Speicherung
und Auswertung von Fluggastdaten? Noch mehr Flüssigkeiten im
Handgepäck verbieten? "Sicherheit" kann es ja nie genug geben, und
wer mehr davon fordert, hat zunächst einmal recht. Aber diese
politische Binsenweisheit steht im Widerspruch zu einer zweiten:
"Alles hat seinen Preis." Und deshalb muss jeder, der jetzt wohlfeil
"mehr Sicherheit" fordert, auch dazu sagen, was das kosten soll: Wie
viel Geld dürfen zusätzliche Kontrollen kosten, wer soll es bezahlen,
wie viel Zeit sollen die Passagiere dafür opfern, und wie viel
Datenschutz sollen wir dafür aufgeben?
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