(ots) - Neue Studie überzeugt mit überraschendem Ergebnis:
Holzbau ist in vier von fünf Fällen gleich teuer oder sogar günstiger
als Standard-Bauweise und spart dabei auch noch CO2 ein.
Holzbau gewinnt gegen andere Standardbauweisen. Der Architekt und
Software-Entwickler Holger König stellte in einer öffentlich
geförderten Studie die Baukosten und die CO2-Bilanz von fünf
öffentlichen und privaten Holzgebäuden den Kosten gegenüber, die
durch eine konventionelle Bauweise entstanden wären und stellte fest:
Vier von fünf Gebäuden in Holzbauweise kosteten weniger oder gleich
viel im Vergleich zur Standardbauweise. Die CO2-Bilanz fiel bei der
Holzbauweise deutlich besser aus. Zwei der Holzgebäude erreichten in
der Herstellung sogar eine negative CO2-Bilanz. Möglich ist dies
durch die große Menge an Holz, die beim Bau verwendet wurde. Denn
Holz ist nachwachsender Rohstoff und Kohlenstoffspeicher.
Experten erklären das, für Außenstehende möglicherweise
überraschende, Ergebnis mit den technologischen Fortschritten und
Innovation, die der Holzbau in den vergangenen Jahren erzielt hat.
Dr. Denny Ohnesorge von der Initiative HolzProKlima bestätigt: "Der
hohe Vorfertigungsgrad im Holzbau verringert die Bauzeiten ganz
erheblich und ermöglicht im Vergleich zu anderen Bauweisen
witterungsunabhängigeres Arbeiten auf der Baustelle. Das spart
Baukosten und reduziert Störungen durch Baumaßnahmen im öffentlichen
Raum." Hinzu kommen technologische Weiterentwicklung zum Beispiel bei
Verbindungsmitteln sowie die Standardisierung: "Neue Verankerungs-
und Klebesysteme haben den Markt revolutioniert und ermöglichen sogar
den Bau von Hochhäusern aus Holz, wie Beispiele aus Schweden und
Österreich zeigen", so Ohnesorge.
Für seine Studie hat Holger König einigen Aufwand betrieben: Er
modellierte die Gebäude nach und ersetzte die Holzbauteile durch
konventionelle Materialien. Das Mauerwerk zum Beispiel durch Ziegel
oder Kalksandstein. Tragkonstruktionen, Bodendecke, Keller, Decken
und Flachdächer aus Stahlbeton. Für die Dämmung wählte er
Mineralwolle oder Polystyrol. Fensterrahmen waren aus Kunststoff oder
Aluminium. Anschließend betrachtete er mit der speziellen
Bau-Software "Legep" rein die Herstellungskosten, setzte sie zu den
CO2-Einsparungen in Beziehung und kam so auf die sogenannten
"CO2-Vermeidungskosten der Holzbauweise". Sind sie negativ, heißt
das, der Bauherr hat durch den Holzbau im Vergleich zum Standardbau
Geld gespart und das Klima geschont. Das Programm "Legep" war
zwischen 2004 und 2006 von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
e.V. (FNR) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
(BMEL) gefördert worden.
Die Beispielrechnungen zeigen, dass die Baukosten beim Bauen mit
Holz mit anderen Bauweisen vergleichbar sind. Was den Architekten und
Planern in der Praxis das Leben schwer und die Holzbauweise im
Einzelfall teurer machen kann, sind ordnungsrechtliche Hemmnisse und
eine überbordende Bürokratie beim Bauen mit Holz.
Die Initiative HolzProKlima fordert die Politik auf, rechtliche
Hemmnisse beim Bauen mit Holz abzubauen, damit der Bau- und Werkstoff
Holz seine volle Klimaschutzwirkung entfalten kann. Dafür müssten
Landesregierungen ihre Landesbauverordnungen und der Bund seine
Musterbauordnung novellieren und dem Stand der Technik und
Wissenschaft anpassen. Erfolge sind langsam sichtbar: Die grün-rote
Landesregierung in Baden-Württemberg hat zum 1. März 2015 das Bauen
mit dem Baustoff Holz deutlich erleichtert.
Die fünf berechneten Gebäude waren: Lebenshilfe Lindenberg,
Finanzamt Garmisch-Partenkirchen, Gemeindezentrum Ludesch,
Mehrfamilienhaus Samer Mösl in Salzburg und Campus Kuchl, FH
Salzburg.
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