(ots) - Eine derart perfide Tat ließ sich nicht
verhindern: Die Analyse des ersten Zwischenberichts der
französischen Behörde für zivile Luftfahrt-Sicherheitsuntersuchung
lässt keinen anderen Schluss zu. Andreas Lubitz hat den Absturz
genau geplant, schon auf dem Hinflug getestet, wie der Autopilot auf
die vorgesehene Manipulation reagiert. Die Flugsicherung konnte den
nur wenige Sekunden dauernden Eingriff nicht registrieren. Und der
Kapitän hätte es nur dann bemerken können, wenn er in dem Moment auf
seinem Platz gesessen hätte. Doch er hatte das Cockpit kurz
verlassen. Selbst die Zwei-Personen-Regel fürs Cockpit wäre
keinesfalls ein Garant dafür gewesen, die Manipulation zu erkennen.
Eine Flugbegleiterin oder ein Flugbegleiter sind vermutlich nicht so
gut geschult, solch einen gezielten Eingriff zu erkennen. Und die
Ärzte? Sie haben Lubitz 2009 mehrfach untersucht, ihm zweimal die
Lizenz aufgrund von Depression und entsprechender Medikamentengabe
verweigert, erst dann das Tauglichkeitszeugnis ausgestellt. Mit
dem Vermerk, dass die Behörde vor jeder neuen Beurteilung vom Arzt zu
kontaktieren sei. Die letzte Tauglichkeit wurde 28. Juli 2014
bescheinigt. Zu Unrecht? Das ist nicht mehr zu klären. Ebenso wenig,
was Lubitz letztlich zu der Tat getrieben hat.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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