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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Längster Streik der Bahngeschichte angekündigt
Streikrecht wird missbraucht
MARTIN KRAUSE

ID: 1207167

(ots) - Es nervt längst. Seit zehn Monaten verhandelt
die kleine Lokführergewerkschaft GDL mit der Deutschen Bahn, vor acht
Monaten begannen GDL-Chef Claus Weselsky und seine Getreuen, den
Arbeitskampf auf dem Rücken ihrer Kundschaft auszutragen. Aus
dreistündigen Warnstreiks wurden sechstägige Arbeitsniederlegungen.
Aus Sicht der Passagiere sind Bahnreisen inzwischen ein
unkalkulierbares zeitliches Risiko geworden. Schon im Normalbetrieb
sind halbwegs pünktliche Verbindungen eher die Seltenheit - mal
sorgen technische Probleme für Verzögerungen, dann Personalmangel,
mal ist es das Wetter, dann sind es externe Unwägbarkeiten. Selbst
überzeugte Fahrgäste, die gern in die Bahn einsteigen, weil sie
potenziell ein schnelles, komfortables und umweltfreundliches
Verkehrsmittel ist, werden zunehmend verdrossen. Weselskys Lokführer
sägen am eigenen Ast. Nun ist es nichts Neues, dass Streiks gerade
den Kunden wehtun, im Gegenteil, dies ist ein legitimes und zugleich
das schärfste Mittel, um den Arbeitgeber zu beeindrucken. Selbst wenn
der Bahnverkehr durch den Streik der organisierten Lokführer in
Wahrheit nur zum kleinen Teil lahmgelegt wird, trifft er doch fast
alle Passagiere. Denn fast alle müssen sich informieren, ob ihre
Verbindung steht. Und bei allen, die umsteigen müssen, die auf
Anschlusszüge angewiesen sind oder auf eine Rückfahrt, fährt die
Ungewissheit mit. Was die Öffentlichkeit empört, sind nicht nur die
Härte und Dauer des Arbeitskampfes, sondern auch das Auftreten des
GDL-Chefs Claus Weselsky. Gegenüber dieser Zeitung hat er gerade erst
die eigene Zunft beschimpft, "Gewerkschaftsbosse machen es sich im
System bequem", sagte er. Sie äußerten sich gern zu politischen
Dingen, vergäßen aber die Arbeitnehmerinteressen. Tatsächlich aber
hat auch Weselsky vor allem Politisches im Sinn: Er ringt mit der




konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um
Einfluss, er sträubt sich zugleich gegen das im Sommer in Kraft
tretende Tarifeinheitsgesetz. Es geht im Kern nicht um die Bezahlung
der Lokführer, sondern um Macht. Weselsky und die GDL machen die
Bahnkunden zu ihren Geiseln, und sie missbrauchen das Streikrecht.



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Datum: 03.05.2015 - 20:50 Uhr
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