(ots) - Wenn man die AfD, so wie sie Parteichef Bernd Lucke
vorschwebt, von außen her charakterisieren will, dann soll es sich
wohl um eine neue FDP der konservativen Art handeln. Diese Vision ist
ernsthaft in Gefahr, denn zunehmend bestimmen Nationalkonservative
und Ausländerfeinde die Richtung. Der liberale Grundgedanke ist wohl
ins Abseits geraten.
Nicht unwesentlich dazu beigetragen hat der Thüringer
AfD-Fraktionschef Björn Höcke. Seine Weigerung, eine eidesstattliche
Erklärung zu Kontakten ins rechtsextreme Milieu abzugeben, macht eine
weitere Konfrontationslinie zum Bundesvorstand auf und spricht Bände.
Schon zuvor hatte es nach der von Höcke mitinitiierten "Erfurter
Resolution", die eine stärkere rechtsnationale Ausrichtung der Partei
fordert, im Verhältnis zu Lucke gekracht.
Dass nun die AfD nach dem Rückzug Hans-Olaf Henkels aus dem
Bundesvorstand in ein Umfragetief sackt, ist Ausdruck jener Querelen,
deren der Wähler überdrüssig ist. Der wollte ursprünglich eine EU-
und Euro-kritische Partei, mitnichten aber neue Republikaner.
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