(ots) - Der Rechtsextremismus-Forscher und NSU-Experte Hajo
Funke hat vor dem Hintergrund des jüngsten Todesfalls einer Zeugin in
Baden-Württemberg den dortigen Innenminister Reinhold Gall (SPD)
kritisiert. "Es sterben zu viele, die Zeugen sind, Zeugen waren oder
Zeugen sein könnten", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Und es gibt zu viele
Zufälle." So sei ungeklärt, warum 2007 die Polizistin Michèle
Kiesewetter 2007 sterben musste. Es sei ungeklärt, was in Stuttgart
mit dem Zeugen Florian H. geschah, der in seinem Auto verbrannte. Und
jetzt sei ungeklärt, wie seine 20-jährige Ex-Freundin umkam. Sie
hatte in der vorigen Woche einen Motorradunfall, erlitt dabei eine
Knieprellung und starb nach jetzigen Erkenntnissen der
Staatsanwaltschaft an einer Lungenembolie. Funke fügte hinzu, gebe es
zudem Hinweise auf Verflechtungen zwischen dem rassistischen Ku Klux
Klan und der baden-württembergischen Polizei - "und zwar durch einen
zentralen V-Mann des Bundesamtes für Verfassungsschutz organisiert,
durch Thomas Richter alias ,Corelli'". Doch auch dieser sei tot,
verursacht durch eine bis dahin gar nicht bekannte Diabetes. "Wir
haben eine Ãœberlappung von staatlichen Skandalen", glaubt der
Berliner Politikprofessor. Und wenn man die Sicherheit nicht weiter
gefährden wolle, dann müsse man handeln. Hauptzuständig dafür sei
Gall. "Er ist verpflichtet, systematisch aufzuklären, was nicht
aufgeklärt ist. Sonst soll er zurück treten."
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