(ots) - Das Nachrichtenjahr 2014 wurde stark durch
Auslandsereignisse und internationale Entwicklungen geprägt. Das
dominierende Topthema des Jahres war der Ukraine-Konflikt, gefolgt
vom Kampf gegen den IS-Terror, dem Gaza-Konflikt, der Fußball-WM in
Brasilien, der Ebola-Epidemie und der Europawahl. Dies sind zentrale
Ergebnisse der Jahresbilanz des InfoMonitors, der kontinuierlichen
Beobachtung der sechs wichtigsten Nachrichtensendungen im deutschen
Fernsehen durch das Institut IFEM, Köln.
Bereits in den Vorjahren wurde insbesondere bei den
öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen ein Ansteigen der
Auslandsberichterstattung festgestellt. Unter den Ländern der
Auslandsberichterstattung nahmen 2014 dennoch die USA weiterhin den
Spitzenplatz ein. Es folgten erstmals dichtauf Russland und die
Ukraine und mit weiterem Abstand Frankreich, Syrien, Irak,
Großbritannien und Israel.
Mit dem wachsenden Anteil der Berichterstattung über
Auslandsereignisse nahm auch die Präsenz der Auslandspolitiker an
Bedeutung zu. Ausländische Politiker erreichten 2014 nahezu die
gleiche Anzahl an Auftritten (Text, Bild, O-Ton) wie deutsche
Politiker. Wegen des Ukrainekonflikts hatte insbesondere der
russische Präsident Wladimir Putin über das Jahr verteilt fast so
viele Auftritte wie Bundeskanzlerin Merkel, die die Rangliste der
präsentesten deutschen Politiker anführt. Bei der Präsenz deutscher
Politiker in den Fernsehnachrichten wirkte sich die im September 2013
gewählte Große Koalition nachhaltig aus. Die parlamentarische
Opposition auf Bundesebene hatte deutlich weniger Auftritte als im
Vorjahr.
Nach wie vor unterscheiden sich die Profile der Nachrichten in
ARD/Das Erste und ZDF wesentlich von denen der Privatsender. ARD und
ZDF dominierten die Politikberichterstattung bei deutscher, vor allem
aber bei internationaler Politik. RTL und Sat.1 boten in geringerem
Umfang Politikberichterstattung, dagegen investierten sie mehr
Sendezeit für Alltagsthemen, Human Interest, Unfälle/Katastrophen und
Kriminalität, RTL insbesondere für mehr Sport.
Auch bei den erstmals erfassten themenbezogenen Hinweisen auf
Webseiten zeigten sich diese Unterschiede: ARD und ZDF verlinkten die
Websitehinweise in den Nachrichten hauptsächlich auf
Hintergrundinformationen zu politischen Themen. RTL und Sat.1
bevorzugten dagegen auch hier mehr die nichtpolitischen Themen.
Der InfoMonitor 2014 wurde in Heft 2/2015 der Fachzeitschrift
"Media Perspektiven" (www.media-perspektiven.de) veröffentlicht.
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